Weiden in der Oberpfalz
02.10.2019 - 12:32 Uhr

Schüler des Kepler-Gymnasiums fertigt "Supraleiter" an

Lukas Reil stellt beim Forschungscamp des Erlanger Schülerforschungszentrum einen außergewöhnlichen Stromleiter her. Jetzt wird es erst richtig spannend.

Für die gefährlichen Arbeiten am Supraleiter muss Lukas Reil oft schwere Schutzkleidung tragen. Bild: Michael Winter
Für die gefährlichen Arbeiten am Supraleiter muss Lukas Reil oft schwere Schutzkleidung tragen.

"Ich habe eine Dokumentation über Supraleitungen gesehen, und dachte mir: Das ist ziemlich cool", erinnert sich Lukas Reil. Was folgte, waren Recherchearbeit, Gespräche mit Chemielehrer Matthias Dietrich und schließlich der Versuch, selbst einen Supraleiter herzustellen. Supraleiter sind Materialien, die ab dem Unterschreiten einer bestimmten Temperatur ihren elektrischen Widerstand verlieren und somit Strom ohne Verluste transportieren können.

"Durch einen Freund bin ich dann auf die Idee gekommen, mich beim Erlanger Schülerforschungszentrum zu bewerben, und stellte mein Vorhaben vor." Mitte Juli kam daraufhin die Zusage für das Forschungscamp vom 2. bis 6. September. Dabei zeigte sich der 14-Jährige besonders begeistert von einer Sache: "Man durfte eine Liste schreiben von den Materialien, die man braucht, und es wurde einfach alles bestellt und übernommen."

In der letzten Ferienwoche ging es dann für den Neuntklässler nach Erlangen. Der Aufenthalt und die Verpflegung wurden ebenfalls vom Forschungszentrum finanziert. In den Laboren der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg arbeitete Reil mit zwei Tutoren zusammen, die selbst in Erlangen studieren. "Problem war nur der alte Schmelzofen", erzählt er. Zwischen und nach den Sinter- und Tempervorgängen der Materialien sollten diese kontrolliert abgekühlt werden. "Bloß gab es keinen Schalter für 'Kontrolliertes Abkühlen'", witzelt der Schüler. Trotzdem lobt er die Anlagen der Universität. Den Supraleiter konnte er erfolgreich herstellen.

Der eingefrorene Supraleiter verliert seinen elektrischen Widerstand erst ab Temperaturen von -200 Grad Celsius. Bild: Michael Winter
Der eingefrorene Supraleiter verliert seinen elektrischen Widerstand erst ab Temperaturen von -200 Grad Celsius.

Für den Schüler der Hochbegabtenklasse des "Keplers" soll dies aber nur der erste Schritt gewesen sein. "Ich möchte in den Herbstferien nochmal in das Forschungscamp und einen neuen, verbesserten Supraleiter anfertigen", kündigt er an. Zudem steht eine Anmeldung beim "Jugend forscht"-Wettbewerb in Aussicht.

Reil, der sich vor allem für die Mint-Fächer an seiner Schule interessiert, kann bei seinen Projekten auf tatkräftige Unterstützung zählen. Neben den Lehrern Jürgen Heiß und Matthias Dietrich zählt auch CSU-Stadtrat Stephan Gollwitzer zu seinen Förderern. Dieser möchte Reils Ideen auch politisch und wirtschaftlich in den Vordergrund rücken. "Solche jungen Menschen aus Weiden muss man einfach fördern, und Lukas begeistert mich schon lange. Sei es mit seinen Projekten oder seinen Leistungen beim Nofi-Lauf", erklärt Gollwitzer.

 
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