Weiden in der Oberpfalz
07.05.2024 - 14:37 Uhr

Schützengesellschaft „Freiheit Neunkirchen“ feiert 100-jähriges Bestehen

Im Jahr 1924 gründen 25 Männer einen Schützenverein in Neunkirchen. Sie pflegen die Geselligkeit und richten erste Wettbewerbe aus. In den Anfangsjahren wird aus dem Fenster des Gasthauses Forster geschossen. Heute undenkbar.

Die Tradition der Schützen reicht weit ins Mittelalter zurück. Von jeher waren sie sehr heimatverbunden und pflegten Brauchtum. In diesem Sinne hat sich auch die Schützengesellschaft "Freiheit Neunkirchen" eine Aufgabe gestellt und augenscheinlich bislang bestens gemeistert. Heuer feiert die Schützengesellschaft vom 14. bis 15. Juni das 100-jährige Jubiläum.

Seit ein paar Tagen läuft bereits das Jubiläumsschießen am Schießstand im Pfarrheim Neunkirchen, an dem jeder Schütze und Nichtschütze noch bis Samstag teilnehmen kann. Eine Jubiläumsscheibe wird ausgereicht. Genauere Informationen können der Vereinshomepage (www.sg-freiheit-neunkirchen.de) entnommen werden. Siegerehrung ist am 14. Juni ab 19 Uhr im katholischen Pfarrsaal. Das Programm für den Jubiläumsabend am 15. Juni steht. Der Abend beginnt mit einem Festgottesdienst um 18.30 Uhr. Der Festabend mit Ehrungen im Pfarrsaal startet um 19.30 Uhr.

Die "Freiheit" im Namen

Der Schützenverein wurde 1924 mit 25 am Schießsport interessierten Männern gegründet. Sie stammten teilweise aus dem Schützenverein „Eichenlaub Rupprechtsreuth“, die sich auf Vorschlag eines Mitgliedes aus dem Begriff „Einigkeit, Recht und Freiheit“ zu dem Namen Freiheit Neunkirchen entwickelten. 1. Schützenmeister war Heinrich Sparrer, unterstützt von Albert Kremling, Fritz Gollwitzer und Hans Hör senior. Das Vereinslokal war das Gasthaus Forster. Als Waffe wurde damals der Zimmerstutzen gewählt.

Die Schießbedingungen waren nicht die besten. Im Sommer schossen die Mitglieder vom Gastzimmer aus ins Freie und im Winter verwendete man das Gastzimmer und die Küche als Schießstand. Das 1. Gründungsschießen fand im Juli 1924 statt. Die Gemeinde feierte acht Tage lang mit. Nachmittags bewegte sich ein stattlicher Festzug durch die Dorfstraßen zur Gastwirtschaft, wo sich unter Klängen der Kapelle Bock im Garten lustiges Leben und Treiben entwickelte, heißt es in der Chronik von 1984.

1925 gingen bereits etliche Einzelschützen und eine Mannschaft zum 10. Bundesschießen in Weiden an den Start. Dann schaffte sich der Verein eine Teiler-Messmaschine an. 1934 wurde der Schießstand in den Saal des Gasthauses einquartiert. Aber anstatt einer Belebung, trat durch die politischen Verhältnisse das Gegenteil ein. Der Schießbetrieb wurde noch im selben Jahr eingestellt.

Nach dem Krieg zog die Militärregierung die Zimmerstutzen ein. Erst im März 1950 trafen sich wieder Männer und erweckten den Schützenverein aufs Neue. Da die einstmals gegründete Schützengesellschaft nie aufgelöst wurde, brauchte es auch keine neue Satzung. Auch das Vereinsvermögen, das im wesentlichen aus der Königskette und der Messmaschine bestand, wurde übernommen. Der 1. Schützenkönig nach der Wiedergründung war Gerhard Wetzold.

Seit 1957 Frauen im Verein

1957 war die Aufnahme von Frauen und Jungschützen ab 14 Jahren erlaubt. In den 60er Jahren wurde der Stand auf fünf Schießstände ausgeweitet. Doch 1966 wurde der Saal vom Vermieter umgebaut, die Schützen verloren ihre Schießstände, der Betrieb wurde eingestellt. 1969 erlaubte Pfarrer Leonhard im Keller des evangelischen Gemeindehauses einen Schießstand. Der große Raum wurde zugleich für gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt. 1. Schützenmeister wurde Andreas Neubert.

1972 bestimmte die Versammlung den Beitritt zum Stadtverband für Leibesübungen und die Teilnahme an der Stadtmeisterschaft. Erstmals gab es auch eine Jugendkönigskette.

1980 feierten die Mitglieder die Eröffnung des neuen Schießstandes im neuen katholischen Pfarrheim, in dem der Verein noch heute zu Hause ist.

Derzeit läuft das Jubiläumsschießen noch am 8., und 10. Mai von 18 bis 21 Uhr. Letzter Starttag ist Samstag, 11. Mai, von 15 bis 19 Uhr.

Schützenmeister Albert Riedl hat in einer Chronik zum 60-jährigen Bestehen die Vereinsvergangenheit bereits aufgelistet.

Hintergrund:

Das sind die bisherigen 1. Schützenmeister

  • Heinrich Sparrer 1924
  • Fritz Klier 1950 bis 1951
  • Fritz Kremling 1951 bis 1954
  • Heinrich Sparrer Januar 1954 bis Juni 1954
  • Fritz Kremling Juni 1954 bis September 1954
  • Andreas Neubert 1955 bis 1980
  • Albert Riedl 1981 bis 2023
  • Stefan Poss seit 2023
 
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