Wem ist's aufgefallen? Das Dach des Alten Rathauses ist neu eingedeckt. In der Herbstsonne leuchten rote Biberschwanzziegel. Da ist doch etwas anders!
Das Wahrzeichen der Altstadt hat eine neue Dachfarbe bekommen: Vor der Renovierung waren die Ziegel schwarz. Jetzt sind sie rot. Und damit historisch korrekt, wie Norbert Schmieglitz, Pressesprecher der Stadt informiert. Gemäß der - Achtung! - "Satzung über besondere Anforderungen an die äußere Gestaltung baulicher Anlagen im Altstadtbereich der Stadt und zum Schutze des historischen Stadtbildes" habe man sich schon 2017 zu Dacheindeckungen mit gebrannten, nicht glasierten und nicht engobierten (glänzenden) Biberschwanzziegeln in naturroter Farbe verständigt. Die Farbgebung sei mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörde abgestimmt, so Schmieglitz.
Die Sanierung kostet voraussichtlich 1,5 Millionen Euro. Rund 60 Prozent davon werden gefördert. Die Sanierung - geplant und abgewickelt vom Amberger Ingenieurbüro ALS - betrifft vor allem den 500 Jahre alten Dachstuhl, der im Bereich der Dachkonstruktion und -eindeckung Schäden aufweist. Daneben soll auch die Fassade samt der Fensterbilder komplett überarbeitet werden. Für die Stadt Weiden ist die Hochbauabteilung verantwortlich.
Anfangs war man davon ausgegangen, dass eine Neueindeckung reicht. Schnell ergaben sich aber statische Mängel am Dachstuhl, der langsam nach außen drückte. Voruntersuchungen hatten ergeben, dass für den Bau des spätgotischen Dachstuhl Holz von Kiefern verwendet worden war, die in den Wintern 1537 bis 1539 gefällt wurden. Die Statikprobleme ergaben sich vor allem durch Sanierungsfehler im Barock. Im Rahmen der Sanierung wurden morsche und falsch eingebaute Balken ausgetauscht.
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