„Der Mensch hat 70.000 Gedanken pro Tag.“ Und die seien überwiegend negativ – "das kommt von den Urinstinkten", erklärte Schwester Teresa Zucik am Sonntagabend den 160 Besuchern in der Max-Reger-Halle. Um sich davon frei zu machen, riet die Nonne von der „Kleinen Kommunität der Geschwister Jesu“ im Erzbistum Bamberg zur Gedankenhygiene. Die Ordensschwester ist ist Buchautorin, Diplom-Religionspädagogin, Malerin, Hobbyköchin und hält Vorträge.
In Weiden verteidigte sie ihr Lebensmotto "Lebe, lache, liebe und singe". Dazu hatte sie "Die Stimmen der Berge" mitgebracht, eine "Boygroup", die a-capella sang. Die 57-jährige gebürtige Kroatin ist selbst vom Schicksal gezeichnet. Vor wenigen Jahren wurde bei ihr Krebs diagnostiziert. Aber sie ließ sich nicht unterkriegen. Jährlich sei sie 70.000 Kilometer auf den Straßen unterwegs, um ihre Botschaft zu verkünden. Mit Religion habe sie als junge Frau nichts am Hut gehabt, erzählte sie. Mit ihrem Vater, einem kroatischen Fußballspieler, kam sie nach Deutschland und wurde selbst erfolgreiche Leistungssportlerin.
Dann fand sie eine Bibel und über sie den Weg zu Gott. Sie ließ sich taufen, absolvierte ein soziales Jahr, ging ins Kloster, arbeitete als Streetworkerin und stellte ihr bisheriges Leben auf den Kopf. Ein Auftritt in der Sendung von Margarethe Schreinemakers machte sie deutschlandweit bekannt, als "die skateboardfahrende Nonne". Darüber hinaus hatte sie neun Musicals komponiert und auch aufgeführt. Die Medien betitelten sie mit der deutschen Antwort auf "Sister Act". "Dabei war ich viel früher dran als der Film."
Gemeinsam mit ihrem Arzt hat sie das "Kochbuch der Lebensfreude" veröffentlicht. Und nun ist sie mit dem Männerchor unterwegs, um die Menschen davon abzuhalten, sich unnötige Sorgen zu machen. "Wenn du besorgt bist, bist du es." Das sei ein ganz normaler Vorgang. "Kritisch wird es erst, wenn die Sorgen dein Leben lahmlegen." Jeder sollte sich bewusst darüber sein, dass es vielen Menschen ähnlich ergehe. "Hinter jedem Vorhang ist ein Schicksal." Und Angst sei ein "mieses Gefühl".
"In 90 Prozent unserer Ängste steigern wir uns selber hinein." Oft sei das gar nicht real, was man denke und fühle. "Nicht die Situation ist das Ärgernis, sondern unsere Reaktion darauf." Ihr Tipp: "Lachen". Denn Lachen mache gesund. Dabei reiche es schon, eine halbe Minute lang die Mundwinkel nach oben zu ziehen. "Das ist wie zehn Minuten joggen."
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