663 Mitglieder zählt die Siedlergemeinschaft als größte in Weiden. Präsident Edi Nickl begrüßte viele Gäste zum Mitfeiern im vollen Postkellersaal. Gemeinschaft macht stark. Darum gründeten 12 gleichgesinnte Häuslebauer im Februar 1959 im alten Schützenhaus an der Leuchtenberger Straße die Siedlergemeinschaft (SG) „Am Krumpes“, um ihre Interessen zu vertreten. Es ging um den Kanalanschluss ihrer Grundstücke mit unbefriedigenden Klärgruben, denn die Stadt hatte damals kein Geld dafür. Die Lösung war dann eine Art Regenwasserkanal, bis dann endlich der Kanalanschluss kam, den die Siedler vorfinanzierten.
Schriftführer Hermann Legat gestaltete den Bilderrückblick. Ein Luftbild von 1956 zeigte die „Stegerwiesen“ als Keimzelle für den späteren Bauboom in Weiden Ost. Als erster Vorsitzender fungierte Max Pfab bis 1975, ihm folgte Fritz Plamper bis 1999 und dann Edi Nickl als aktueller Präsident. Mit dem Bau der Südost-Tangente kam das Problem der Schleichwege durch das Siedlungsgebiet in der Biberstraße und im Hopfenweg. Mit einer Unterschriftenaktion wurde einem Durchfahrtsverbot Nachdruck verliehen. Besonders in den 90er Jahren wuchs das Wohngebiet „Am Krumpes“ und die Mitgliederzahl stieg 2008 auf über 600 an. Zu den Veranstaltungen im Jahreslauf zählen Männer- und Frauenstammtische, Zoigl-, Tages- und Mehrtagesfahrten, organisiert von Reiseleiter Erich Bäumler. Der Tag der offenen Gerätehaustür mit Weinfest, Rasenmäherinspektion, Obstbaumschnittkurse im Frühjahr und Herbst sind feste Veranstaltungen. Für die jungen Familien sind das Drachenfest, die Fackelwanderung und Nikolausfeier die Höhepunkte.
In seiner Festrede beglückwünschte der Präsident des Verbandes für Wohneigentum Bayern Siegmund Schauer die Krumpessiedler. Durch Tradition, Treue und ehrenamtliche Arbeit ist die SG aus dem Weidener Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. Der Verband brachte 2011 die Petition zur Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung auf den Weg und ist mit der vorgeschlagenen wertorientierten Grundsteuerreform durch Finanzminister Olaf Scholz nicht einverstanden. Das erstmalige Wohneigentum sollte Grundsteuerbefreit sein, wenn es zehn Jahre selbst bewohnt wird. Seit sieben Jahren gebe es die Aktion „Natur im Garten“ und dafür gebe es Plaketten. Mit Zielen, die das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ auch verfolge. Mit dem Spruch, der Onkel der Geschenke bringt ist besser als die Tante die ein Lied singt, übergab er einen Scheck an Edi Nickl.
Er habe gerne die Schirmherrschaft zum schönen Geburtstag übernommen, gratulierte Oberbürgermeister Kurt Seggewiß. Er erinnere sich gerne an die vertraute Umgebung an der Leuchtenberger Straße. Es sei schön, in Weiden Ost zu leben.
Bezirksvorsitzender Christian Benoist machte seine Aufwartung und lobte Vorsitzenden Edi Nickl als herausragenden Organisator und Werber, der seinen geordneten Rückzug im Herbst 2019 ankündigte. Vom Heimatring lobte Vorsitzender Heiner Vierling die Nachbarschaftshilfe und den Zusammenhalt. Ehrenmitglied Bürgermeisterin a. D. Elisabeth Kraus erkannte die Vorzüge eines Hausbesitzer und die Problemlösungen in der Gemeinschaft. Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher bezeichnete die SG als Gewerkschaften der Häuslebauer mit gelebter Demokratie. Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Basalt-Trio mit Barbara Reichl, Reinhard Hauer und Klaus Kuschel. Mit Sketchen erfreuten die Mitglieder Lore Leitmeier und Wilhelm Moser. Der Veranstaltung vorausgegangen war ein ökumenischer Gottesdienst im Pfarrsaal Weiden-Ost mit Stadtpfarrer Markus Schmid und Pfarrer a. D. Holger Bischof.
Ehrenschild für Edi Nickl
"Es ist mit reine große Ehre", sagte Präsident Siegmund Schauer, "Dich, mein lieber Edi Nickl, für jahrzehntelangen Vorsitz mit der seltenen Auszeichnung, dem Ehrenschild der Bayerischen Siedler auszuzeichnen. Du bist damit einer der wenigen Persönlichkeiten in Bayern, die diese Würdigung erhalten."
Präsident Edi Nickl seinerseits ehrte für fast 60 Jahre Eva Wirth und Heinrich Hanauer, die kurz nach der Gründung beitraten. Für 50 Jahre erhielt Ehrenvorsitzender Fritz Plamper die Urkunde mit Treueabzeichen mit Geschenkkorb. Nach Beschluss der Vorstandschaft wurde Schriftführer Hermann Legat die Ehrenmitgliedschaft zuteil. Er ist seit über 50 Jahren in diesem Amt und gestaltet als „Schreiberling“ seit 1995 auch das Infoblatt, auch gewürzt mit etwas Humor. (rdo)
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