Die Elch-Safari dürfte wohl das ungewöhnlichste Angebot sein, wenn es denn klappt. Das Jahresprogramm 2019 der Dekanatsjugendkammer Weiden für die Evangelische Jugend umfasst ein breites Spektrum und wendet sich an alle Interessierten.
Im Vordergrund stehen interreligiöse und interkulturelle Erfahrungen - zum Beispiel bei der deutsch-israelischen Jugendbegegnung vom 22. bis 29. April in den Osterferien. Nachdem die Evangelische Jugend 2018 zu Gast in Israel war, folgt in diesem Jahr der Gegenbesuch. Gemeinsam mit jüdischen und palästinensischen Jugendlichen setzen sich die Teilnehmer zwischen 16 und 22 Jahren mit dem Thema Frieden auseinander. Ziel ist es, passend zum Thema "Talk to me", kulturelle Unterschiede zu überbrücken und so die Basis für eine konfliktfreie Kommunikation zu schaffen.
Die deutsche Geschichte wird bei einem Besuch der KZ-Gedenkstätte in Flossenbürg und einem Zeitzeugengespräch behandelt. "Aber wir wollen positive Erfahrungen machen", erklärt Diakon Thomas Vitzthum, der Jugendreferent des Dekanats Weiden. Außerdem stehen Besuche in Nürnberg und Dresden auf dem Plan.
Die Aktion "YouCom.2019" in den Pfingstferien richtet sich an ehemalige Konfirmanden. Im kroatischen Hostel Šišan können die 13- bis 15-Jährigen die Evangelische Jugend allgemein und das ehrenamtliche Team näher kennenlernen. Zahlreiche Angebote wie Sport, Spiele, Ausflüge und Feiern erwarten die Jugendlichen in Kroatien. Die Teilnehmer sollen sich mit sich selbst auseinandersetzen, zum Beispiel mit den Fragen: Wer bin ich? Wie sehen mich andere? "Das ist gerade für Jugendliche ein interessantes Thema", findet Timmy Schlesinger, Vorsitzender der Dekanatsjugendkammer, der sich seit 2013 ehrenamtlich für die Evangelische Jugend engagiert. "Wir reden viel über andere. Diesmal ist es Zeit, über sich selbst nachzudenken."
Aber auch für alle, die nicht konfirmiert sind, hält die Evangelische Jugend an Pfingsten eine Reise parat. Von 10. bis 21. Juni geht es für alle Interessierten ab 16 Jahren in das Herrenhaus Sysslebäck nach Schweden. "Dort gibt es Natur pur", ist Thomas Vitzthum begeistert. Vielleicht sei sogar eine Biber- oder Elchsafari möglich. Kanutouren, Wanderungen, Lagerfeuer und eine Seilbahn sind dagegen sicher im Programm.
Bei der dritten Auflage des "International Youth Exchange" ist dieses Jahr das Weidener Dekanat Gastgeber für Jugendliche aus Deutschland, Israel, Kroatien und Tschechien. Unter dem Motto "Think outside the Box" entdecken die 16- bis 22-Jährigen soziale und kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Gemeinsam lernen die Teilnehmer europäische Themen aus anderen Sichtweisen kennen und stärken das Miteinander auf der Welt.
Höhepunkt der Begegnung wird ein zweitägiger Besuch in Berlin sein. Dort besichtigt die Gruppe das Holocaust-Mahnmal und gestaltet auf Basis dessen anschließend selbst ein kreatives Projekt innerhalb des Dekanats Weiden. Diakon Thomas Vitzthum ist es ein Anliegen, den jungen Menschen in kritischen Zeiten den hohen Preis eines Krieges vor Augen zu führen. Deswegen bietet die Evangelische Jugend diese Austauschprogramme an. "Wir wollen Jugendlichen andere Kulturen und Ansichten näherbringen."
Seit 40 Jahren ist das jährliche Zeltlager das Vorzeigeprojekt der Evangelischen Jugend. Auch in diesem Jahr sind die 7- bis 11-Jährigen vom 7. bis 17. August und die 12- bis 15-Jährigen von 20. bis 30. August auf den Zeltplatz Plößberg eingeladen.
Bei allen Aktionen sei es der Evangelischen Jugend ein Anliegen, christliche Werte weiterzugeben, erklärt Thomas Vitzthum. Bayernweit erreicht die Jugendarbeit etwa 250 000 junge Menschen. 70 500 Ehrenamtliche engagieren sich, in Weiden sind es 150. "Das Ehrenamt ist ein wahnsinniges Gut in Bayern", findet Vitzthum.
Weitere Informationen zum Jahresprogramm gibt es auf der Homepage der Evangelischen Jugend.
Jugendgottesdienst
Am Sonntag, 24. Februar, findet um 18 Uhr ein interaktiver Jugendgottesdienst zum Thema "Me in the Mirror" im Martin-Schalling-Haus, Hans-Sachs-Straße 19, Weiden, statt. Die Jugendlichen müssen bei der "Sunday Night Church" auf keinen Fall zwei Stunden lang sitzen, es gibt keine Regeln. Eine Band sorgt für den musikalischen Rahmen.
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