„Vorhersagen haben zum Jahresende Hochkonjunktur“, stellte Dekan Wenrich Slenczka in seiner Predigt in St. Michael fest. Allerdings seien die meisten Vorhersagen sehr vage gefasst und nicht schwierig zu formulieren. Wie die Erwartung „der Umgang mit Flüchtlingen wird Streitpunkt bleiben“ oder „Dieselfahrer werden Probleme haben“. Sorge macht sich der Dekan auch um die Zukunft des abgeschobenen afghanischen Gemeindemitglieds Ahmed, der zwischenzeitlich in den Iran flüchten musste.
Mit dem Satz dass sicher sei, „alles was entstanden ist, wird auch wieder vergehen“, nahm Slenczka Bezug auf das vorher gesungene Neujahrslied des Dichters Jochen Klepper. Solche Vorhersagen seien allerdings auch sehr deprimierend. Doch Gott sage: „Setzt auf den, der nicht vergänglich ist.“ Noch einmal zitierte der Dekan Klepper: „Die Jahre, die du uns geschenkt, wenn deine Güte uns nicht lenkt, veralten wie Gewänder.“ Mit der Perspektive auf ein Leben mit Jesus Christus falle nach Slenczkas Worten auch die Depression ab, Gelassenheit und Vertrauen in die Gegenwart entstünden. Slenczka empfahl „das alte Jahr zurückzulegen in Gottes Hände“ und „frei werden für einen neuen Anfang“.
Der Dekan nannte einige statistische Zahlen aus dem abgelaufenen Kirchenjahr. Die Rückgänge der Teilnehmer am Abendmahl von 3988 im Vorjahr auf 3350 seien auf eine geringere Zahl an Gottesdienstfeiern zurückzuführen. Weil 2017 sehr viele Flüchtlinge getauft wurden, sank die Zahl der Taufen von 62 auf 44. Verstorben sind 88 Gemeindemitglieder (2017: 66). Konfirmiert wurden 29 (2017: 40). 12 Trauungen stehen 6 des Vorjahres gegenüber. Die Zahl der Kirchenaustritte sank von 58 auf 34. Allerdings seien nur 6 Personen (2017: 14) neu eingetreten. Der Posaunenchor von St. Michael begleitete die Lieder und spielte zusätzlich Werke von Händel, Bach und Mendelssohn-Bartholdy.
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