Leichte Kost war es nicht, die die Kulturbühne Weiden auf der Hinterbühne der Max-Reger-Halle präsentierte: Dafür aber überzeugte das artEnsemble Theater mit grandioser Schauspielkunst und einem Stoff, der in die aktuelle weltpolitisch unruhige Lage passte. Grundlage des Stücks war Grimmelshausens Roman „Simplicissimus“, der von Jürgen Larys für die Bühne eingerichtet worden war.
Dass diese Version gut beim Publikum ankam, lag an der packenden Mischung aus Epik und Dramatik, Humor und Tragödie, Sprache und Musik. Dazu brauchte es aber auch zwei exzellente Schauspieler, nämlich Jürgen Larys selbst sowie seine Bühnenpartnerin Susanne Hocke in den Rollen von „Simplicius I“ und „Simplicius II“.
Es war ohne Frage ein intensives Stück, das von Hocke und Larys mit Körpereinsatz und überzeugendem Sprachfluss auf die Bühne gebracht wurde. Und das ohne Scheuklappen und sprachlich gnadenlos die Katastrophen des 30-jährigen Krieges vor Augen und Ohren führte. Die volle Konzentration der Zuschauer war gefragt aufgrund der szenisch-episodenhaften Darbietung, bei der fast gänzlich auf Bühnenbild und Requisiten verzichtet wurde. Insgesamt ein ganz großer Theaterabend, der auch noch einige Zuschauer mehr verdient gehabt hätte.
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