Oper traf auf Pop und Rock. Guiseppe Verdi und Carl Maria von Weber begegneten Coldplay, Queen und Jerry Lee Lewis. Dass die mitwirkenden Akteure des Chors "Singing Witt" beide Genres beherrschen, bewiesen sie am Sonntag beim Konzert in der Max-Reger-Halle sehr eindrucksvoll.
Das Konzert des Mitarbeiterchors der Witt-Gruppe aus Weiden ist längst zu einem festen Termin im Kalender der Musikliebhaber geworden. Im Nu waren die Karten vergriffen. Der gemischte Chor zündete gemeinsam mit den Hofer Symphonikern ein musikalisches Feuerwerk an Melodien, mit Meisterwerken aus der Oper und auch den Genres Pop und Rock, das beim Publikum von Beginn an bestens ankam.
Auch optisch beeindruckend
Für Überraschungen ist Chorleiterin und Dirigentin Stefanie Zühlke-Schmidt immer gut. So ließ sie die 34 Sängerinnen und 18 Sänger ihres Chors zu „Va Pensiero“, dem Gefangenenchor aus „Nabucco“, dem Meisterwerk von Guiseppe Verdi, in beige Umhänge gehüllt auf beiden Seiten des Saales von hinten einziehen. Gänsehaut-Feeling gleich zu Beginn.
Der Chor hatte sich bestens vorbereitet und nach dem dritten Stück, dem Triumphmarsch aus der Oper Aida von Guiseppe Verdi und ersten stehenden Ovationen aus der ersten Reihe, stellte die Dirigentin fest: „Ich denke, es läuft ganz gut“. Das tat es auch. An dieser Stelle dankte sie auch Peter Lawrence, dem Solotrompeter der Hofer, der die Pop- und Rock-Songs extra für Chor und Orchester arrangiert hatte. Mit dem Jägerchor aus dem „Freischütz“ von Carl Maria von Weber, oder dem feurigen Marsch aus „Carmen“ von Georges Bizet jagte ein klassischer Gassenhauer den anderen.
Hervorragendes Zusammenspiel
Dass hier „nur“ Amateure sangen war nicht spürbar. Wenn sich Berufsmusiker für Konzerte auf einen Amateurchor einlassen, hat der mehr als nur musikalische Ambitionen zu bieten: Gute Stimmen, Leidenschaft, Liebe zur Musik und zum Gesang, Engagement und großes Verständnis untereinander. Einmal mehr bildeten beide Ensembles eine wunderbare Symbiose, eine musikalische Erfolgsgeschichte, die schon Jahre andauert und auch an diesem Abend fortgeschrieben wurde.
Mit dem Erlös aus dem Benefizkonzert bedachte der Chor die Arbeit des Stationären Hospiz St. Felix in Neustadt. Geschäftsführer Matthias Matlachowski, der die erkrankte Leiterin Susanne Wagner vertrat, stellte die wertvolle Arbeit der Einrichtung vor.
Gespannt waren die Zuhörer auf den zweiten Teil des Konzerts, der zwar mit der Ouvertüre aus Mozarts „Hochzeit des Figaro“ klassisch begann, dann aber mit „Mama Loo“ von den The Les Humphries Singers und dem „Fix you“ von Coldplay in ein anderes musikalische Jahrhundert und Genre wechselte. Der getragene Coldplay-Hit war ein besonderes Klangerlebnis, da er mit Oberstimmenchor bis zu neunstimmig gesungen wurde. Mit Queens „We are the Champions“, „From a Distance“ von Bette Midler und den „Great Balls of Fire“ von Jerry Lee Lewis endete ein großartiges Konzert, das vom begeisterten Publikum mit Beifall und stehenden Ovationen belohnt wurde. Erst nach zwei Zugaben wurden die Akteure von der Bühne gelassen.
"Singing Witt" singt am 15. November
- „Singing Witt“ ist ein Firmenchor mit Mitarbeitern der Witt-Gruppe und versteht sich als Benefizchor.
- Seit Gründung 2011 wurden 120.000 Euro für soziale Einrichtungen in der Nordoberpfalz ersungen, unter anderem für die Hilfsorganisation Lichtblicke e.V. von Oberpfalz-Medien.
- Das nächste Konzert findet am 15. November in der Max-Reger-Halle statt. Vorverkauf 22 Euro, Abendkasse 24 Euro; Beginn 19.30 Uhr. Karten über nt-ticket.de und per E-Mail an Singing.witt[at]witt-gruppe[dot]eu.
- Der Erlös kommt der „Die Initiative“ in Weiden zugute.
- 2024 wird der Chor unter anderem in Speinshart ein Gastspiel geben.
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