Anlässlich des Internationalen Frauentags am Freitag kommen Menschen auf der ganzen Welt zusammen, um auf Ungerechtigkeiten in Sachen Geschlechtertrennung aufmerksam zu machen. Auch an den Weidenern geht der Tag nicht spurlos vorbei: Ein Freundeskreis von sieben Frauen trifft sich zu einer Aktion vor dem Neuen Rathaus, um für eine Gleichstellung zu streiken.
Mit Plakaten bewaffnet sitzen die Frauen auf ihren Stühlen und trotzen dem eisigen Wind. Ihre Botschaft ist ihnen wichtig. Besonders die Bezahlung in gewissen Berufen sowie die Rente vieler Frauen seien nach wie vor zu niedrig. Zudem sollten Frauen sowohl in Führungspositionen als auch in der Regierung stärker vertreten sein. In Landtag und Bundestag sei die Anzahl noch deutlich zu gering.
Die Gruppe macht sich darüber hinaus gegen gewalttätige Handlungen und sexuelle Übergriffe stark. "Sogar hier am Weidener Gericht" würden die sexuelle Gewalt gegen Frauen verharmlost und Opfer beschuldigt, meint Carolin Schiml. Zudem sollte die Aufgabe von Müttern, nämlich die Pflege und Erziehung der Kinder, sollte nicht nur am Muttertag anerkannt werden, sondern auch finanzielle Unterstützung finden. Vor allem alleinerziehende Frauen hätten es schwer. Was Steuern angeht, würden nur verheiratete Paare durch das sogenannte Ehegattensplitting profitieren.
Durch Plakate und Online-Ankündigungen hat die Gruppe auch Frauen aus anderen Regionen aufgerufen, am Freitag um "fünf vor zwölf" ihre Arbeit niederzulegen und sich mit Stühlen im öffentlichen Raum niederzulassen, um sich für die Gleichstellung der Geschlechter einzusetzen.
Anlässlich des Weltfrauentags veranstalteten sieben Frauen einen spontanen Sitzstreik vor dem Neuen Rathaus. Durch die Berichterstattung entstand das Missverständnis, dass die Gruppe über das Internet dazu aufgerufen hätte. Die Frauen hatten sich erst kurz vorher verabredet. Der angedeutete Aufruf bezog sich auf eine bundesweite Aktion der Webseite frauenstreik.org, der auch die Weidener Freundesgruppe folgte. Sie selbst forderten jedoch weder im Internet noch auf eine andere Weise öffentlich zu dem Streik auf.
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