Weiden in der Oberpfalz
22.03.2019 - 10:32 Uhr

Sofortige Anstellung nach Abschluss garantiert

Viele kennen die Möglichkeiten in der Heilerziehungspflege gar nicht. Am "Tag der offene Tür" in der Fachschule Weiden wird das Berufsbild klar.

Die Schwierigkeiten eines schizophrenen Menschen in Alltagssituationen, wie dem Einkaufen, konnten Besucher nachempfinden, indem sie einen Kopfhörer aufsetzten, der "Stimmen" zuspielte. Bild: Kunz
Die Schwierigkeiten eines schizophrenen Menschen in Alltagssituationen, wie dem Einkaufen, konnten Besucher nachempfinden, indem sie einen Kopfhörer aufsetzten, der "Stimmen" zuspielte.

Schüler und Lehrer informierten am Samstag beim „Tag der offenen Tür“ an der Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungshilfe Weiden über ihr Berufsbild. Interessierte hatten im Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft am Stockerhutweg vier Stunden lang Gelegenheit für persönliche Gespräche und konnten sich auch direkt für den Ausbildungsstart im September bewerben.

Wie Schulleiterin Tina Faltenbacher betonte, ging es vor allem darum, Bewerbern die Ausbildungsanforderungen an die Hand geben. „Viele kennen die Möglichkeiten gar nicht. Und das ist schade.“ Der Beruf des Heilerziehers sei ein Mangelberuf und deshalb sei die Ausbildung kostenfrei, obwohl die Fachschule privat geführt werde.

„Wir sprechen von den unbekannten Helden der pädagogischen Fachkräfte.“ Denn hier handle es sich um keinen Pflegeberuf, sondern um einen pädagogischen. Für Praxisanleiter und Einrichtungsleiter bestand die Möglichkeit, sich außerhalb des normalen Schulbetriebs mit Lehrern und Schulleitung auszutauschen. Besucher konnten an unterschiedlichsten Stationen ihre Talente erproben.

Es ging darum, einen Einblick in die Welt der Heilerziehung zu gewinnen. Deshalb hatten die Verantwortlichen für die Besucher ein buntes Programm zusammengestellt. Neben einem Infostand gab es Wahrnehmungsparcours, einen schizophrenen Kaufladen, eine HEP-Fotobox, Musikalisches mit Cup-Songs und Boomwhackers. Auch Schminken und Kinderbetreuung war vor Ort. Für das leibliche Wohl war gesorgt.

Oft sei der Berufstitel irreführend, sagte die Schulleiterin. Deshalb versuchen wir zu zeigen, wie umfangreich der Beruf ist. Viele Schüler hatten auch ihre Gruppen aus den Einrichtungen mitgebracht. Damit waren auch behinderte Menschen da. „Jeder sollte das Gefühl bekommen, wie das bei uns abläuft", meinte Tina Faltenbacher. Denn: „Wir arbeiten mit Menschen mit vielerlei Einschränkungen. Auch in der Kinder- und Jugendhilfe.“

Aktuell befänden sich 74 Schüler in vier Klassen in Ausbildung. Die würden von 22 Lehrkräften unterrichtet. „Wir hoffen natürlich im September wieder auf viele, neue Schüler, die sich einbringen und die in diesem Beruf wirklich ihren Weg finden.“ Einfach sei der Beruf nicht. Man müsse schon gewisse Voraussetzungen mitbringen. Sei es formell, sei es persönlich, um mit der Zielgruppe auch arbeiten zu können. Interessant sei es besonders für Absolventen der Mittel- und Realschulen, weil die im Rahmen ihrer Ausbildung auch das Fachabitur bekämen. Und: „Jeder Schüler, der bei uns einen Abschluss macht, bekommt sofort eine Anstellung.“

Die Balance zu halten, ist gar nicht immer so einfach. Bild: Kunz
Die Balance zu halten, ist gar nicht immer so einfach.
Schminken war angesagt. Bild: Kunz
Schminken war angesagt.
Es musste konzentriert aufgepasst werden, sonst konnte jemand beim Cup-Song leicht aus dem Rhythmus kommen. Bild: Kunz
Es musste konzentriert aufgepasst werden, sonst konnte jemand beim Cup-Song leicht aus dem Rhythmus kommen.
 
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