Weiden in der Oberpfalz
08.03.2019 - 11:20 Uhr

Solidarität geht nicht in Rente

Schuften zu Dumpinglöhnen müssen die Beschäftigten der Deutschen Post AG. Die Verdi-Senioren zeigen sich solidarisch mit ihren Fachbereichskollegen und begleiten den Arbeitskampf.

Agnes Söllner (Zweite von rechts) überreicht Manfred Kuchner für seinen 10-jährigen Vorsitz der Verdi-Senioren Telekom, Postdienste, Speditionen und Logistik einen Geschenkkorb. Gewerkschaftssekretärin Nicole Rufin (Zweite von links) kritisierte die Ausgliederung der Philatelie-Beschäftigten zu niedrigeren Löhnen. „Solidarität geht nicht in Rente“, dankte Bezirksvorsitzender Manfred Haberzeth (links) für die Aktivitäten vor Ort. Bild: Dobmeier
Agnes Söllner (Zweite von rechts) überreicht Manfred Kuchner für seinen 10-jährigen Vorsitz der Verdi-Senioren Telekom, Postdienste, Speditionen und Logistik einen Geschenkkorb. Gewerkschaftssekretärin Nicole Rufin (Zweite von links) kritisierte die Ausgliederung der Philatelie-Beschäftigten zu niedrigeren Löhnen. „Solidarität geht nicht in Rente“, dankte Bezirksvorsitzender Manfred Haberzeth (links) für die Aktivitäten vor Ort.

Erstmals stellte sich Gewerkschaftssekretärin Nicole Rufin für den Fachbereich 10 vor und lobte die aktive Ortsgruppe der Verdi-Senioren Telekom, Postdienste, Spedition und Logistik bei der Jahreshauptversammlung im „Café Mitte“. Sie referierte anschließend zu aktuellen Gewerkschaftsthemen.

In seinem Jahresrückblick nannte der Vorsitzende Manfred Kuchner als Höhepunkt die Feier des 20-jährigen Bestehens der Verdi-Seniorengruppe im Postkellersaal mit vielen Ehrengästen. DGB-Regionssekretär Peter Hofmann referierte zu Schwerbehinderung und Rente. Mobilität und Fitness im Alter waren Veranstaltungsthemen. Georg Kammerer kümmerte sich um den Preisschafkopf. Herbert Schmid referierte zur Demokratie in Deutschland. Die Weihnachtsfeier mit vielen Beiträgen organisiert von Peter Lachmann bereicherte die Vorweihnachtszeit.

Allein aus familiären Gründen kündigte Vorsitzender Kuchner sein Rückzug als Vorsitzender bedingt durch seinen Wegzug aus Weiden im Frühjahr 2020 an. Dies nahm Agnes Söllner zum Anlass, ihn für seine 10-jährige Tätigkeit zu danken. Es ist dann ein Jahr Zeit um einen Nachfolger zu finden. In seinem Grußwort lobte Bezirksseniorenvorsitzender Manfred Haberzeth das Engagement, denn "Solidarität geht nicht in Rente". Es ist vor Ort sehr gut gelungen, Information, Aktivitäten und Zusammenhalt zu fördern.

Ausgliederungen bei der Philatelie Weiden kritisiert:

Prekäre Brennpunkte bei der Post AG

Als zuständige Gewerkschaftssekretärin bemängelte Nicole Rufin die Gewinnmaximierung der Deutschen Post AG. Konzernchef Frank Appel wolle für die Aktionäre fünf Milliarden Gewinn auf dem Rücken der Arbeitnehmer erzielen. Als Beispiele nannte sie die Weidener Philatelie, wo seit 1. Februar die Ausgliederung per Arbeitnehmerüberlassung von 170 Kollegen in die Deutsche Post Customer Service Center GmbH (DP CSC GmbH), als Tochterunternehmen der Deutschen Post Beteiligungen Holding GmbH überlassen worden sind. Sie erhielten vier Euro weniger Stundenlohn und eine weitere Beschäftigung auf zehn Jahre. "Die befristeten Beschäftigten bleiben dabei auf der Strecke", bemängelte die Sekretärin. Die Dreistigkeit sei unglaublich als der neue CSC-Chef den Angestellten verkündete, von 20.800 Euro jährlich könne man locker leben. Die Gewerkschafterin hofft, dass die CSC-GmbH an den Verhandlungstisch gezwungen wird und die Ausgliederung so teuer wie möglich für die Post-Tochter wird.

Die Sekretärin weiter: Die Paketzustellung werde von der Post-AG miserabel honoriert, dabei sei gute Bezahlung der größte Motivator. Ein weiterer Brennpunkt sei die Zusammenlegung von Briefverteilzentren von 50 auf zukünftig 40. So soll der Postleitzahlenbereich „92“ nach Nürnberg gehen und der Bereich „95“ von Bayreuth nach Zwickau in Sachsen. Rosenheim werde mit München fusionieren. Arbeitsplatzverluste und weitere Anfahrtswege für die Arbeitnehmer seien die Folge. Bei der Telekom liefen gerade die Tarifverhandlungen.

Anstatt der 13 Fachbereiche der Gewerkschaft laufen Planungen des Zusammenschlusses in Bündel von A bis E. (rdo)

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.