Kreisvorsitzende Dagmar Nachtigall hatte zur lockeren Runde ins Hotel "Zur Heimat" geladen, wo sie ihre Absicht bekräftigte, dass sie künftig enger mit den CSA-Freunden aus den Landkreisen zusammenarbeiten wolle. Aus diesem Grund waren auch der CSA-Bezirkschef und Neustädter Kreisvorsitzende Armin Bulenda und sein Tirschenreuther Kollege Huberth Rosner geladen. "Wir vertreten die größte Wählergruppe, nämlich die Arbeitnehmer", sagte Bulenda. Rosner beschwor Geschlossenheit. "Wir müssen gut übereinander reden, das kommt bei den Bürgern an."
Zeitler bemühte den Inhalt seiner Doktorarbeit, die sich mit den Gewerkschaften in Tschechien auseinandersetzte. "Im Kommunismus agierten sie von oben nach unten, nach der Wende richteten sich die gleichen Leute von unten nach oben, weil sie jetzt Arbeitnehmerinteressen vertreten mussten." Das tschechische Betriebsverfassungsgesetz sei heute deutlich weniger ausgeprägt, als das deutsche. "Das tut dem Land nicht gut." Schwache Arbeitnehmervertretungen führten zu einer Art des Kapitalismus, "den wir nicht wollen. Es ist nicht nachhaltig, Arbeitnehmerrechte zu ignorieren." Auch in Deutschland sei die Zeit vorbei, dass man von oben nach unten dirigiere. Zeitler, Chef von 90 Mitarbeitern: "Dies gilt sowohl in der Politik, wie auch in der Unternehmerschaft." "Wer glaubt, man kann durch lautes Schreien ein Unternehmen führen, der kann das vielleicht kurzfristig. Auf längere Sicht funktioniert das nicht mehr." In seinem Unternehmen setze man auf ein betriebliches Gesundheitsmanagement, auf Mitarbeiterumfragen und Teamausflüge. Löhne bezahlen und "passt scho" zu glauben, reiche längst nicht mehr. Deshalb wünsche er sich eine starke Arbeitnehmerschaft. Dass ein Unternehmen funktioniere, liege nur zum Teil am Talent des Unternehmers, das man aber nicht überschätzen dürfe. Für einen weit größeren Teil des Erfolges seien die Mitarbeiter verantwortlich.
Wer zum Beispiel in der Weidener Kommunalpolitik Verantwortung übernehmen wolle, trage auch für 609 Mitarbeiter im Kernbereich Verantwortung. Hinzu kämen Beschäftigte bei Stadtwerken, Stadtbau, Stadtgärtnerei, Kliniken und Sparkasse. "Man trägt Verantwortung für mehrere tausend Menschen." Dafür brauche es eine Personalvertretung, die auch mal "nein" sage. Und man müsse dafür sorgen, dass sich Mitarbeiter optimal an ihren Arbeitsplätzen entwickeln könnten.
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