Weiden hat wieder ein Prinzenpaar. Frei nach dem Motto "The Show must go on" bringt sich die Narrhalla nach dreijähriger Pause erneut in Stellung. Die Tollitäten heißen Sophie Stumpf und Luca Nickl. Sie werden alias Sophie I. und Luca I. für die Dauer der narrischen Zeit den Stadtschlüssel und die Stadtkasse übernehmen. Die Prinzessin ist ein Narrhalla-Urgestein und kennt ihre Rolle schon von ihrer Zeit her als ehemalige Kinderprinzessin. Vor zehn Jahren war das. Schon als Fünfjährige tanzte sie in der Kindergarde. Der 19-jährige designierte Prinz ist Störnsteiner und vollkommen völlig unbedarft, was das Faschingsgeschäft betrifft. Ihn musste seine um ein Jahr jüngere Freundin erst überzeugen. Das Prinzenpaar ist nämlich auch privat ein Paar.
Beide Tollitäten sind handwerklich begabt. Sophie macht derzeit in Weiden eine Lehre als Bodenlegerin. Luca befindet sich in Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker in Plößberg. Sie tanzt gerne, zählt aber auch Reiten und Gassigehen mit ihren Hunden zu ihren Hobbys. Er ist bei der Feuerwehr Störnstein engagiert, liebt Autos und Autofahren und geht gerne mit Freunden aus. Ein Kinderprinzenpaar gibt es auch: Kinderprinzessin Lena (12) geht in die Sophie-Scholl-Realschule und ist bei der Wasserwacht aktiv, wenn sie nicht gerade reitet oder schwimmt. Kinderprinz Thomas (14) besucht die Hans-Scholl-Realschule, ist bei den Pfadfindern und im Schützenverein. Außerdem radelt er gerne.
"Ich erwarte einen erfolgreichen Fasching", sagt die angehende Prinzessin Sophie. "In letzter Zeit ging's der Narrhalla ja sehr schlecht." Der Weidener Bevölkerung wird sich die neue Narrhalla mit ihrem Prinzenpaar am Samstag, 11.11. um 11.11 Uhr, auf der Treppe des Alten Rathauses präsentieren. Die Verantwortlichen freuen sich schon narrisch auf eine rege Beteiligung in der Fußgängerzone.
Mittellange Session
Der Aschermittwoch fällt diesmal mit dem Valentinstag am 14. Februar zusammen. Es wird also eine mittellange Session. Das diesjährige Motto lautet "90 Jahre Narrhalla – Phönix aus der Asche" und ist eine Anspielung auf den Neuanfang. Schließlich waren nur zwei Jahre der dreijährigen Zwangspause Corona geschuldet. Das dritte faschingsfreie Jahr hatten sich die Narrhallesen wegen interner Querelen selber zuzuschreiben.
Damals hatte eine Minderheit im Verein gar schon die Auflösung der Narrhalla ins Auge gefasst. Die Garden waren längst mangels Auftrittsmöglichkeiten zur DJK übergelaufen. Die Mehrheit wollte weitermachen und wählte im Februar Ordensministerin Monika Sulzberger zur neuen Präsidentin. Und die will das Narrenschiff wieder auf Kurs bringen. Für den 6. Januar ist ein Inthronisationsball im Gustav-von-Schlör-Saal angesetzt.
Countdown läuft
Leider muss die Gesellschaft momentan auf Jugend- und Prinzengarden verzichten. Überbrücken soll die aktuelle Lücke ein Tanzpaar. Allerdings eine siebenköpfige Kindergarde, die Selina Sulzberger trainiert, steht bereit. Wie die Präsidentin erklärt, werde bei den Kleinen viel Wert auf das "Spielerische" gelegt. Am 28. Januar ist ein Kinderfasching geplant. An der Örtlichkeit arbeite man noch, weil Mehrzweckhalle und Vereinshaus wegfielen.
Wie Sulzberger weiter berichtet, wird es eventuell einen zweiten Kinderfasching geben. "Aller Anfang ist schwer. Wir bemühen uns. Man muss aber auch an uns glauben", sagt sie, zeigt sich aber zuversichtlich, das der Neuanfang gelingen könnte. "Der Countdown läuft." Die Orden seien bestellt. Die Narrhalla hat momentan neben einem funktionierenden Präsidium 140 Mitglieder, davon 40 aktive. Im Rahmen der Proklamation werden langjährige Mitglieder geehrt.
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