Zwei Abende lang war die Aula der Gustav-von-Schlör-Schule kaum wiederzuerkennen. Statt Unterricht und Tafel hieß es: Vorhang auf für die große Show. Mit "The Sound of Cinema" verwandelten über 40 Schülerinnen und Schüler der Fachrichtung Musik an der FOS/BOS die Bühne in eine Reise durch vier Jahrzehnte Filmgeschichte. Die Show war mitreißend, gefühlvoll und steckte voller Überraschungen.
Schon der Auftakt war großes Kino: Während die ersten Töne des Forrest-Gump-Soundtracks erklangen, segelten Federn durchs Publikum, es wurden Pralinenschachteln verteilt. Man fühlte sich sofort mitten in den Film hineinversetzt. Ein Sprecher aus dem Off erläuterte das Geschehen und ermöglichte den Zuschauern den Genuss einer runden Inszenierung.
Selbstgebaute Requisiten
Von "Der Herr der Ringe" über "Avatar" bis "Titanic" spannte sich der musikalische Bilderbogen. Ob das gefühlvolle "May it be", das epische "I see you" oder die emotionale Ballade "There you’ll be" aus "Pearl Harbor": Die Stimmen der jungen Künstlerinnen und Künstler sorgten für Gänsehaut. Spätestens beim Céline-Dion-Klassiker "My Heart will go on", gesungen von Sopranistin und Chorleiterin Manuela Falk, hielt es niemanden mehr ruhig auf dem Platz. Gemeinsam mit Musiklehrer Johannes Raab am Klavier hatte sie die Gesamtleitung des Projekts inne. Die beiden schufen mit ihren Schülerinnen und Schülern ein wunderbares Konzerterlebnis, das weit über den Schulrahmen hinausreichte.
Nicht nur musikalisch, auch optisch hatte die Show einiges zu bieten. Selbstgebaute Requisiten wie der Bug der Titanic, Til Schweigers Space-Taxi aus "Traumschiff Surprise" oder das Trojanische Pferd aus dem Film "Troja" mit Brad Pitt als Achilles sorgten für Staunen und Szenenapplaus. Mit fantasievollen Kostümen, Licht und Videoeffekten tauchte die Aula in ständig wechselnde Filmwelten ein: mal humorvoll, mal dramatisch, immer beeindruckend.
Großes Finale
Für beschwingte Momente sorgte der Frauenchor mit "I will follow him" und "Hail Holy Queen" aus "Sister Act", während bei "The Greatest Showman" und dem Song "Never enough" die Solistin glänzte und bei "Time of my Life" aus "Dirty Dancing" die berühmte Hebefigur begeisterte. Nach der Pause wurde es mit "Vangelis" und "Romeo und Julia" wieder etwas ruhiger, ehe das große Finale mit "Mamma Mia" das Publikum jubeln ließ.
Die tolle Stimmung war greifbar. Zwei ausverkaufte Abende, Riesenapplaus, strahlende Gesichter bei den Mitwirkenden. Es war der Lohn für anderthalb Jahre intensiver Proben und viel handwerkliches Geschick beim Bühnenbau. Die Schülerinnen und Schüler haben gezeigt, was in ihnen steckt: Musikalität und Kreativität. Auch Bürgermeister Reinhold Wildenauer und der ehemalige Landtagsabgeordnete Georg Stahl, beide unter den Ehrengästen, zeigten sich tief beeindruckt von der Professionalität der Aufführung. "Das war eine Vorstellung auf hohem Niveau", lobte Wildenauer.
Mit "The Sound of Cinema" hat die Gustav-von-Schlör-Schule den Beweis angetreten, dass Schulkunst weit mehr sein kann als Musikunterricht. Es war ein Abend, der das Publikum mitnahm: Mitten hinein in die Welt des Films.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.