Weiden in der Oberpfalz
04.06.2019 - 13:16 Uhr

SPD Rothenstadt fordert Umdenken

Nach vorne blickt der SPD-Ortsverein Rothenstadt/Konradshöhe auf das 100-jährige Bestehen, das heuer gefeiert wird. Zurück blicken die Verantwortlichen auf die desaströsen Wahlergebnisse der Partei und die Personal-Misere.

Ortsvereinsvorsitzender Gerold Gleißner kritisiert die Parteiführung. Bild: hcz
Ortsvereinsvorsitzender Gerold Gleißner kritisiert die Parteiführung.

Ein „Umdenken“ bei „denen da oben“ forderte Ortsvereinsvorsitzender Gerold Gleißner. Altstadtrat und SPD-Ehrenmitglied Josef Melch stellte fest, dass „Weitermachen wie bisher“ nicht mehr funktioniere und beklagte, dass keine Führungskräfte in der Bundespartei mehr zu finden seien.

Positives hatte Gleißner bei der Jahreshauptversammlung im „Salute“ auch zu berichten. Mit einem „roten Kaffeekränzchen“ habe man am 18. Mai den Reigen der Festivitäten zum Jubiläum erfolgreich begonnen. Weiter gehe es am 19. Juli mit einem „Frage-Abend“ in der Hösl-Bräu-Schänke, mit einem „Roten Grill“ in Rothenstadt am 3. August und einer Berlin-Fahrt von 23. bis 25. August. Zuletzt werde noch eine historische Führung durch den Ortsteil und eine Podiumsdiskussion im Spätherbst folgen. Aktiv seien die Mitglieder – gleichbleibend 45 an der Zahl – im vergangenen Wahlkampf gewesen, hätten sich stark für Annette Karl und Sabine Zeidler eingesetzt und würden das auch für die Kandidaten der kommenden Stadtratswahlen tun. Ein „schönes finanzielles Polster“ stehe dafür bereit, berichtete Kassier Alfred Kutz. Aus dem eigenen Ortsverein stelle man sieben Stadtratskandidaten, worauf er stolz sei, sagte Gleißner. Roland Richter, Gaby Laurich, Nicole Hölzl, Antonia Kurz, Tobias Kutz, Michael Schrepel und Lea Neumann, die am Sonntag ihr Parteibuch erhielt, seien dies.

In einer Nachbetrachtung zur EU-Wahl ging der Vorsitzende harsch mit der Parteiführung in Berlin ins Gericht. Die „alte Dame SPD“ schwächele enorm. Gründe gebe es mehrere. Hauptgrund sei, dass die Partei durch die „Groko“ immer mehr in die „politisch verwaschene Mitte gedrängt“ werde. Dort würden die „unbestrittenen sozialen Errungenschaften“ nicht mehr wahrgenommen. Außerdem habe die Parteiführung den neuen Stil der Politik mit Nutzung der sozialen Medien, den politische Mitbewerber hätten, verschlafen. Neues Personal sei nötig – aber nur mit neuen Ideen und mit mehr Charisma, so Gleißner. Diese „Gedanken eines kleinen Zahnrädchens – aber immerhin eines Ortsvereins mit 100-jähriger Tradition“ bat Gleißner Bundestagsabgeordneten Uli Grötsch, mit nach Berlin zu nehmen.

Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hildegard Ziegler erklärte unter dem Titel „Weiden – Stadt mit Zukunft“ die Herausforderungen, die an urbanes Leben künftig gestellt werden. Sei es früher um Wachstum gegangen, gehe es jetzt eher um Erneuerung und Modernisierung. Die Themen „Energie“, „Verkehr und Mobilität“, „Ressourcen/ Klimawandel“ und „Soziales Miteinander“ arbeitete Ziegler anhand von Beispielen, besonders durch SPD-Wirken in der Max-Reger-Stadt Erreichtes, auf. Ralf Moser und Anke Reiss überbrachten die Grüße der Ortsvereine Lerchenfeld/ Stockenhut und Stadtmitte.

Hildegard Ziegler spricht über Herausforderungen, die an urbanes Leben gestellt werden. Bild: hcz
Hildegard Ziegler spricht über Herausforderungen, die an urbanes Leben gestellt werden.
 
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