Eine umweltfreundliche Alternative zum Hundekotbeutel muss her. Jedenfalls wenn es nach der SPD-Stadtratsfraktion geht. Diese stellt für den Hauptverwaltungs-, Umwelt und Energiewendeausschuss am 28. November einen Antrag, in dem sie die Stadtverwaltung bittet, nach einem ökologischeren Ersatz für die Beutel zu suchen.
Der Ideengeber ist Stadtrat Florian Graf. "Die Idee, nach Alternativen zum Hundekotbeutel aus Plastik zu suchen, griff ich im Internet auf und der Fraktion vorgeschlagen", erklärt der SPD-Mann, der parteiintern für Umweltschutz zuständig ist. Auch privat vermeide er Plastik.
67 Beutelspender im Stadtgebiet
Derzeit fallen laut Information der Stadt Weiden für die Auffüllung der 67 Beutelspender im Stadtgebiet rund 25 000 Euro jährlich an. Die Spender werden dabei pro Jahr mit etwa 760 000 Plastiktüten befüllt. Die SPD ging in ihrem Antrag von einem erheblich höheren jährlichen Verbrauch in Weiden aus: Sie bezifferte ihn auf 1,3 Millionen.
Ein weiteres Ärgernis thematisiert Grafs SPD-Kollegin: "Die Hundekotbeutel werden oft nicht zweckgemäß entsorgt, sondern in der Natur weggeworfen. Das ist einfach ärgerlich, da das Material der Tüten nicht verrottet", sagt SPD-Stadträtin Gabriele Laurich auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Die Rothenstädterin, die als Sprecherin für den Antrag verantwortlich zeichnet, hat selbst einen Hund. Und sie weiß: Die Tütchen für das Hundegeschäft bestehen aus Polyethylen, einem Kunststoff, der von der Natur nicht abgebaut werden kann.
Taschentuch oder Pappschaufel
Hundekotbeutel in freier Natur: Bauhof-Funktionsmeister Jürgen Koller erklärt, man habe keine großen Probleme dieser Art mit den Beuteln. Sie würden meist vorbildlich entsorgt werden. In Abfallkörben. "Sie stehen ja meistens direkt neben den Spendern", weiß Koller. Zudem droht Wildentsorgern ein Bußgeld. Laut Bußgeldkatalog der Stadt ist mit 5 bis 1 000 Euro zu rechnen.
Für sich und das Geschäft ihres Vierbeiners hat Gabriele Laurich übrigens auch schon eine Alternative zum Hundekotbeutel aus Plastik gefunden: "Ich nehme meistens ein Taschentuch", verrät die SPD-Politikerin. Alternativ schlägt sie zum Beispiel einen faltbaren Beutel aus Pappe vor, der zu einer Schaufel umfunktioniert werden kann. "Das wäre dann zwar teurer, aber könnte eventuell durch Sponsoren trotzdem realisiert werden."
1703 Hundehalter sind in der Stadt Weiden gemeldet. Sie sind Herrchen und Frauchen von insgesamt 1904 Hunden im Stadtgebiet. Die Dunkelziffer der Vierbeiner und damit auch die Zahl ihrer Notdurft könnte allerdings weit höher liegen. Erfahrungsgemäß sind nicht alle Hunde gemeldet.
Beste Erfahrungen habe ich mit der Verwendung von Bäckerei-Schaller-Brötchentüten für einen kleineren Hund gemacht. Als Reserve nehme ich immer bis zu 4 Stück mit. Der Grund war, daß mir die guten Brötchentüten zur reinen Entsorgung viel zuschade waren.
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