Weiden in der Oberpfalz
21.06.2019 - 10:47 Uhr

Spende für "Herzenswunsch-Hospizmobil"

Eine alte Dame, die noch vier Wochen zu leben hat, möchte die Hochzeit ihrer Enkelin miterleben. „Einmal das Meer sehen“ ist der Herzenswunsch eines im Sterben liegenden Manns. Solche Wünsche erfüllen die „Herzenswunsch-Hospizmobile“.

Mit einem voll ausgestatteten Rettungswagen erfüllt das BRK letzte "Herzenswünsche". Lions-Präsident Frank Wohl, Elmar Baumer und German Schieder (Zweiter, Vierter und Fünfter von links) unterstützen dies mit einer Zuwendung der Lions-Mitglieder von 8000 Euro. Bild: hcz
Mit einem voll ausgestatteten Rettungswagen erfüllt das BRK letzte "Herzenswünsche". Lions-Präsident Frank Wohl, Elmar Baumer und German Schieder (Zweiter, Vierter und Fünfter von links) unterstützen dies mit einer Zuwendung der Lions-Mitglieder von 8000 Euro.

Für den Betrieb des einzigen im BRK-Bezirk Niederbayern/Oberpfalz spendete der Lions-Club Weiden nun 8000 Euro. Damit ist die Wunscherfüllung für fast zwei Jahre gesichert.

Von der Entstehung der Idee berichtet Pfarrer Klaus Klein, der im BRK-Kreisverband Straubing-Bogen als Notfall-Seelsorger wirkt. Ein achtjähriger Bub, der unheilbar an Leukämie litt, trug eine ungewöhnliche Bitte an den Geistlichen heran: Er würde gerne den Friedhof besuchen und sich eine Grabstelle aussuchen. Ein Grabstein aus weißem Marmor sollte es werden, mit einem Spruch und einem Bild von ihm darauf. Es zeigte sich, dass der einfach erscheinende Wunsch des Buben wider Erwarten nicht leicht zu erfüllen war. Der schwerkranke Junge hätte mit einem Krankenwagen unter ärztlicher Begleitung gefahren werden müssen. Das würde die Krankenkasse nicht bezahlen. Das Rote Kreuz und Pfarrer Klein, der auch ausgebildeter Rettungsassistent ist, erfüllten den Wunsch des Buben trotzdem – und die Idee des „Herzenswunsch-Hospizmobil“ war geboren.

Mittlerweile gebe es die Fahrzeuge nicht nur in Straubing-Bogen, sondern auch in Lauf, in Ingolstadt und demnächst auch in Rosenheim, berichtete Marco Pammer, der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit in Straubing-Bogen. Von dort kann auch über den Rotkreuz-Kreisverband Weiden-Neustadt/WN (Telefon: 0961/390020) für Menschen, die sich in einer palliativen Situation befinden, das Fahrzeug angefordert werden, sagte Kreisgeschäftsführer Sandro Galitzdörfer. Es ist, je nach medizinischer Notwendigkeit, mit einem Sanitäter oder Arzt, Pfleger und einem Fahrer besetzt. Diese Mitarbeiter arbeiten alle ehrenamtlich, sodass für den Patienten keinerlei Kosten anfallen. Der voll ausgestattete Rettungswagen verfügt über einen Tragestuhl, eine Pflegetrage, Defibrillator, Beatmungs- und Absaugegerät.

Die Spendensumme des Lions-Clubs, die Präsident Frank Wohl, Elmar Baumer und German Schieder übergaben, komme zu 90 Prozent von den Mitgliedern des Service-Clubs. Zehn Prozent stammten aus dem Stollenverkauf beim Weihnachtsmarkt, sagte Wohl. Galitzdörfer appellierte an die Betreuer und Angehörigen Schwerkranker, keine falsche Scheu zu haben und sich nicht zu spät zu melden, sodass dem Patienten noch rechtzeitig sein Herzenswunsch erfüllt werden kann.

 
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