“Lange Arbeitstage in der Praxis, dazu eine Führungsposition beim roten Kreuz, steter Einsatz für die Patienten und ein überdurchschnittliches ehrenamtliches und karitatives Engagement – da kann selbst bei der leidenschaftlichsten Medizinerin der Körper grenzen setzen. Graf, die kürzlich ihren 60. Geburtstag feierte, zwickte es hier und dort, der rücken war verspannt und die selbst empfundene Fitness nicht so hoch, wie sie sein sollte. Aus ihrem Praxisteam kam dann der entscheidende Tipp: eine Arzthelferin empfahl ihr den Personal-Trainer Markus Maier aus Weiden. „Ich habe ein Vierteljahr gebraucht, bis ich mich getraut habe“, erinnert sich Graf. In den USA sei Sport unter Anleitung eines eigenen Trainers längst etabliert – hierzulande ist es jedoch noch die Ausnahme. Gruppentraining liege ihr weniger. „Sicher sind Trainingsstunden mit einem Personal Trainer nicht kostenlos, aber bezahlbar. Gesundheit ist unser höchstes gut“, sagt die Notärztin.
Seit rund einem Jahr dreht sie im Fitnessstudio auf dem Laufband ihre runden oder stemmt gewichte und fühlt sich wie ein anderer Mensch – eine Erfahrung, die sie gerne möglichst vielen anderen Menschen näherbringen möchte.
Dabei müsse man nicht gleich sportliche Höchstleistungen vollbringen, um den Lebensstil günstig zu beeinflussen. Allgemein werde ein dynamisches Ausdauertraining wie gehen, Joggen, Radfahren oder schwimmen mit moderater Intensität über 30 bis 60 Minuten empfohlen. Dieses Pensum sollte man vier bis sieben Mal pro Woche absolvieren. Ergänzend wird auch Krafttraining mit nicht zu hoher Belastung empfohlen. „Späteinsteiger beim Sport sollten vor dem ersten Gang ins Sportstudio einen Basis-Check beim Hausarzt machen“, rät die Neustädterin.
Mit ihrem Personal-Trainer Markus Maier hat Graf ihre ideale Fitnesslösung gefunden. Maier ist seit zweieinhalb Jahren selbstständig und betreut neben Kunden, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen, auch geübte Sportler, die etwa gezielt Muskulatur aufbauen möchten. Auch er kennt die Klassiker unter den Volksleiden wie Rückenschmerzen nur zu gut. „Meist sind es Personen, die nie Sport gemacht haben.“
Einmal trainierte der Sportler mit einer erst 32-jährigen Kundin, die wegen hoher Stressbelastung massive Probleme mit nächtlichem Zähneknirschen hatte. „Der Arzt hat ihr eine Zahnschiene verschrieben. Die war nach kürzester zeit kaputt“, erinnert sich der Coach und Ernährungsberater. Als die leidgeplagte Frau unter seiner Anleitung Übungen zum Stressabbau absolvierte, war sie nach drei Wochen beschwerdefrei. „Es ist immer schön zu sehen, wenn man helfen kann“, freut sich Maier.
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