Die Sprache ist zwar im Wesentlichen ein Mittel zur Weitergabe von Informationen. Doch ist und kann Sprache weit mehr als dies. Mit bewusstem Umgang damit, Ziele im Beruf und im privaten Leben einfacher zu erreichen, befasst sich das Institut „Lingva Eterna“. Der gebürtige Weidener Bernd Fichtner, der das Erlanger Institut zusammen mit Mechthild R. von Scheurl-Defersdorf leitet, referierte in der Aula der Volkshochschule über Kommunikation mit einer besonderen Klientel: pubertierenden jungen Menschen.
Der Sprach- und Kommunikationstrainer Fichtner – Abiturjahrgang 1985 in Weiden – studierte Informatik, war dann einige Jahre im Messewesen tätig und stieß dann, mit Jugendlichen in Kirche und Schule, an die Grenzen der Kommunikation. Obwohl in der Pubertät Gehirn- und soziale Reifung unterschiedlich seien, könne man mit bewusstem Umgang mit Sprache viel Einfluss nehmen. Wenn Inhalt und Struktur des Gesagten zusammen passen würden, werde der Sinn transportiert.
„Sagen“ und „Meinen“ seien oft unterschiedlicher Bedeutung, so Fichtner. „Denk ans Mineralwasser!“ brachte er als Beispiel. Es helfe nichts, wenn der Aufgeforderte ans Wasser denke. Er hätte es einkaufen sollen! Fichtner machte mit den gut zwei Dutzend Zuhörern unterhaltsame Übungen zu viel – und manchmal gedankenlos – gebrauchten Wörtern. „Müssen“, eines der „Top 100“ Wörter des Alltagswortschatzes, sei eines der gefühlt unangenehmen, aber vielfach unnötig verwendeten Wörter. Präsenz, Klarheit und Wertschätzung gegenüber dem Partner müsse jede Rede vermitteln. Häufig mache das Modalverb „Müssen“ im Gespräch mit Jugendlichen den Unterschied. „Ich muss für morgen noch etwas vorbereiten“ drücke Gehetztheit und Stress aus. Entspannter höre sich an: „Ich bereite für morgen noch etwas vor.“ Es gelte, gewohnte Sprachmuster zu verlassen. Sinnlos sei es, in Aufforderungssätzen Fragen zustellen: „Kannst Du Dein Zimmer aufräumen?“. Auch gelte es, Missverständnisse zu vermeiden: „Das Essen ist fertig!“
Mit vielen weiteren Tipps zum bewussten Umgang mit der Sprache und dem Verhalten gegenüber dem Gesprächspartner überzeugte der Referent, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, unnötigen Ballast abzuwerfen und dadurch erfolgreicher zu kommunizieren.














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