Weiden in der Oberpfalz
27.03.2019 - 16:37 Uhr

SPZ-Chefin Susanne Rinnert wird Chefärztin

Um Kinder mit Entwicklungsstörungen kümmert sich das Sozialpädiatrische Zentrum: Dr. Susanne Rinnert hat es von Anfang an mitgestaltet, seit Anfang des Jahres ist sie dort Chefärztin. Sie schwärmt von der guten Kooperation in der Region.

Schön bunt ist es im Sozialpädiatrischen Zentrum am Klinikum. Die leitende Ärztin Dr. Susanne Rinnert wurde zur Chefärztin befördert. Bild: Beate-Josefine Luber
Schön bunt ist es im Sozialpädiatrischen Zentrum am Klinikum. Die leitende Ärztin Dr. Susanne Rinnert wurde zur Chefärztin befördert.

Zehn Jahre hat das Klinikum Weiden dafür gekämpft, im Oktober 2014 hat das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) eröffnet. Damit schloss es die Versorgungslücke zwischen Hof, Regensburg und Erlangen.

"Ich bin erst gekommen, als der Kampf ausgestanden war", erzählt Susanne Rinnert. Doch als sie kam, gab es nicht mehr als die blanken Räume. Mit ihr ging es erst richtig los. Die 58-jährige Ärztin hat die Räume gestalten lassen, ein interdisziplinäres Team von knapp 20 Leuten zusammengestellt, darunter Ärzte, Psychologen und Therapeuten. Unter ihrer Federführung hat das Zentrum im ehemaligen Augustiner-Seminar sein heutiges Gesicht bekommen. Im fünften Gründungsjahr wurde sie zur Chefärztin befördert.

500 Kinder etwa behandelt das Team pro Quartal ambulant. Das Team betreut alle Kinder, die aus irgendwelchen Gründen in ihrer Entwicklung bedroht oder beeinträchtigt sind. Das Spektrum ist riesig, erklärt Rinnert. Das SPZ kümmere sich um Babys, aber auch um Jugendliche bis zur Volljährigkeit. Es behandelt Patienten mit Störungen in der Entwicklung, mit chronischen Erkrankungen und mit körperlicher oder geistiger Behinderung. Das geht von Krankheiten wie Neurodermitis oder Epilepsie über Kinder mit Herzklappenfehlern bis hin zu Schulängsten oder Verhaltensauffälligkeiten.

Rinnert hat auch ein einmaliges Pilotprojekt angestoßen: Das Zentrum kümmert sich um Kinder krebskranker Eltern. Wichtig für Rinnert ist nicht nur, sich um die Kinder zu kümmern. "Es gibt nicht nur die Krankheit, sondern auch eine krank machende Umgebung. Auch die schauen wir uns an." Die Neurologin hatte schon viel Erfahrung in diesem Bereich, als sie nach Weiden kam. "Es war für mich immer klar, dass ich in die Neurologie will", sagt sie. Für die pädiatrische Neurologie machte sie einen Facharzt in Kinder- und Jugendmedizin. Sie arbeitete in Bielefeld-Bethel, Kiel, Düsseldorf, Regensburg, zuletzt an der Uni-Klinik in München. Dort war sie zwar zufrieden. "Ich hatte keinen Grund mich zu verändern", erinnert sie sich. Doch das Angebot, ein ganz neues SPZ ganz nach ihren Vorstellungen zu gestalten, war dann doch zu gut. "Mich hat es gereizt, nach all der Erfahrung etwas aufzubauen."

Immer wieder lobt sie die gute Kooperation in der Oberpfalz, sei es mit den Kinderärzten oder Einrichtungen wie dem Jugendamt und der Frühförderung. Von der Klinikleitung habe sie zudem immer Rückendeckung bekommen. Doch auch von anderen Seiten komme Hilfe: Zahlreiche Spendengelder ermöglichten, das SPZ noch bunter und besser zu machen. Bei soviel Unterstützung fühlt sich Rinnert sehr wohl: "Ich habe meinen Schritt zu keinem Zeitpunkt bereut".

Tag der offenen Tür im SPZ:

Das SPZ feiert Fünfjähriges und lädt zum Tag der Offenen Tür im Herbst: Am Samstag, 21. September, können alle Interessierten die Räume besichtigen, das Team kennenlernen und sich über Angebote informieren.

 
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