Wie der Vorsitzende des Sachausschusses Kirchenmusik, Thomas Kreuzer, am Samstagmittag in der Josefskirche betonte, war das letzte "Punkt 12"-Konzert in diesem Jahr eine Grußbotschaft der evangelischen Nachbargemeinde St. Michael an die Pfarrei St. Josef. Am Vortag des Michaelfests gestaltete der ehemalige Kantor von St. Michael, Kirchenmusikdirektor Hanns-Friedrich Kaiser, die musikalische Mittagsandacht. Die Konzertreihe sei angelegt als eine besinnliche Verschnaufpause zwischen Arbeitswoche und Wochenende.
Ehe sich Kaiser dem dreiteiligen Werk von Johann Nepomuk David widmete, einem der bedeutendsten Komponisten für Orgelmusik im 20. Jahrhundert, spielte er zu Beginn das prächtige, klagende Präludium in g aus der Feder des dänischen Organisten Dietrich Buxtehude. Nach der ersten Sonntagslesung, vorgetragen von Kreuzer, hörten die Kirchenbesucher Davids schließlich den ersten Teil der dreiteiligen Partita für Orgel "Unüberwindlich starker Held, St. Michael" aus dem Jahr 1945.
Was zunächst langsam und schwer begann, entwickelte sich unter dem Eindruck des noch offenen Ausgangs des Zweiten Weltkriegs zu einer Hommage an Erzengel Michael und dessen siegreichen Kampf gegen das Böse. Im ersten Part wurde der Erzengel vorgestellt, im zweiten die Stille vor der Schlacht und im dritten schließlich, in Form einer Fuge, der Kampf mit dem Drachen.
Für 11. Oktober lädt St. Josef um 19.30 Uhr zur Stummfilmnacht mit Orgelimprovisation ein. Gezeigt wird Harold Lloyd in "The Freshmen".
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