Die Staatsanwaltschaft Regensburg führt Ermittlungen gegen einen Pflegedienst in der nördlichen Oberpfalz. Wie Oberstaatsanwalt Markus Pfaller auf Nachfrage mitteilt, geht es "unter anderem" um nicht abgeführte Sozialabgaben zum Schaden des deutschen Staates. Die Staatsanwaltschaft Regensburg ist zentral zuständig für diese Wirtschaftsstraftaten.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Zoll, Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit mit Sitz in Weiden, Räumlichkeiten der Firma im Landkreis durchsucht. Dabei wurden umfangreiche Daten sichergestellt, die jetzt ausgewertet werden. "Wir rechnen nicht damit, dass die Ermittlungen heuer noch abgeschlossen werden können." Pfaller konnte auch nicht sagen, wie viele Personen als Beschuldigte im Raum stehen. Im Laufe des Ermittlungsverfahrens werde geklärt, wer in der Firma für diesen Bereich verantwortlich war.
Der Pflegedienst weist laut Bundesanzeiger für 2016 bei einem Umsatz von etwas mehr als einer Million Euro einen Gewinn (Jahresüberschuss) von 504 000 Euro aus - neben gleichzeitigen Rückstellungen von 186 000 und einem Kassenbestand von 105 000 Euro. Das Eigenkapital beläuft sich auf 604 000 Euro. Auch 2015 lag der Gewinn schon bei über 350 000 Euro. Als Geschäftsführer ist nach Auskunft des Weidener Registergerichts ein 59-Jähriger aus dem Landkreis Neustadt/WN eingetragen, Prokura haben seine Ehefrau und die Tochter.
Zeitgleich ist über das Vermögen des Geschäftsführers beim Insolvenzgericht Weiden im Frühjahr 2016 ein Insolvenzverfahren eröffnet worden, mit dessen Abschluss in wenigen Monaten gerechnet wird.
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