Statt 10,6 Millionen Euro – wie vom Sozialdezernat ursprünglich berechnet – werden für die Betriebskostenförderung von Kindertagesstätten in Weiden heuer 573 000 Euro mehr an Kosten fällig. Als Ursache dafür nannte Sozialdezernent Wolfgang Hohlmeier die recht späten Meldungen von Zahlen durch die Kitas, aber auch die unerwartet hohen Zahlen von Migrations- und Integrationskindern.
Um derart hohe Überschreitungen des Ansatzes im Haushaltsplan zu vermeiden, werde die Zahl der zu erwartenden Kinder künftig mehrfach im Jahr nachgefragt, kündigte Hohlmeier im Finanzausschuss an. Allein 183 000 Euro Mehrausgaben sind außerdem darauf zurückzuführen, dass der Eigentanteil der Stadt an den kommunalen Betriebskosten mit 47 Prozent kalkuliert wurde. Tatsächlich liegt er jedoch bei 49 Prozent.
2020 besuchen außerdem mehr Migrations- und Integrationskinder als erwartet die Weidener Kindertagesstätten. Bei den Integrationskindern sei erstmals seit 2016 wieder ein Zuwachs verzeichnet worden. "Ihre Zahl wird während des Jahres von den Erzieherinnen eingeschätzt." Beide Gruppen erfordern mehr Betreuung, was höhere Kosten mit sich bringt. Gleichzeitig besuchen heuer weniger sogenannte Regelkinder und Kinder unter drei Jahren die Tagesstätten.
Hohlmeier warb wegen der fehlerhaften Berechnung um Nachsicht. "Bisher macht das nur ein Kollege, der daneben noch andere Aufgaben hat." Künftig soll der Mitarbeiter von einer weiteren Teilzeitkraft unterstützt werden.
Dank der Betriebskostenförderung des Freistaats würden sich die unvorhergesehenen Mehrausgaben noch auf knapp 320 000 Euro verringern, rechnete Hohlmeier vor. Für den Haushalt des Sozialdezernats seien trotz allem keine zusätzlichen Finanzmittel erforderlich. Die Leistung werde durch Einsparungen im Bereich Unterhalt, Heizung und Grundsicherung für Arbeitssuchende kompensiert.
"Wir sehen zum ersten Mal in diesem Ausschuss so eine Abrechnung über die Finanzposten", wunderte sich Roland Richter. Der SPD-Fraktionschef hakte in diesem Zusammenhang nach, ob denn die neu eingeführte Software tatsächlich in Betrieb sei. Noch nicht in allen Bereichen, bedauerte Hohlmeier und verwies auf eine "Erblast". Das Programm sei absolut top und werde aktuell auch im Bereich "wirtschaftliche Hilfen" eingeführt.
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