Weiden in der Oberpfalz
23.03.2020 - 10:37 Uhr

Stadtbusse in Weiden fahren auch in der Coronakrise

Die Fahrgastzahlen im ÖPNV in und um Weiden sind in der Coronakrise rückläufig. Ab Montag, 23. März, gilt der eingeschränkte Ferienfahrplan. Busunternehmer Wolfgang Wies will so lange, wie möglich die Linien aufrecht erhalten.

Zum beiderseitigen Schutz vor dem Coronavirus müssen Fahrgäste in Bussen Abstand zum Fahrer halten. Bild: Petra Hartl
Zum beiderseitigen Schutz vor dem Coronavirus müssen Fahrgäste in Bussen Abstand zum Fahrer halten.

Seit einer Woche haben in Bayern die Schulen geschlossen. Busunternehmer Wolfgang Wies kommt es viel länger vor. „Man verliert jegliches Zeitgefühl, weil sich die Sachlage von Stunde zu Stunde verändert.“ Für Beständigkeit sorgt jedoch die Busflotte, die auf den Weiden-Linien und im Überlandverkehr täglich rollt. „Anfangs fuhren noch grüppchenweise Schüler mit, am liebsten querfeldein das W-Lan nutzend bis zur Endstation. Das haben wir aber mittlerweile unterbunden“, sagt Wies.

Mit der jeweiligen Nachrichtenlage zum Coronavirus nahm auch die Zahl der Fahrgäste ab. Vor allem die der älteren, die zur Risikogruppe gehören. „Wir sehen viel weniger Rollatoren im Bus. Einige wenige Senioren fahren noch. Auch Pendler steigen ein“, beobachtet der Chef. So sei vor allem die Linie 3 ins Industriegebiet am Brandweiher gut frequentiert. „Hier setzen wir wie bisher auch zwei Busse ein, damit die Fahrgäste den Sicherheitsabstand einhalten können.“

Ab dem Montag hat die Stadt Weiden nun das ÖPNV-Angebot reduziert. Von Montag bis Freitag gilt das Fahrplanangebot wie im Monat August. Praktisch bedeutet dies für die Fahrgäste, dass auch auf den Linien 1, 2, 3, 4 und 5 sowie auf den Linien 6 und 7 durchgehend ein 30-Minuten-Takt gilt. Fahrten, die ab 23. März entfallen, sind im Fahrplan und an Bushaltestellen gekennzeichnet mit dem Hinweis „nA“. Dieser Hinweis bedeutet „nicht im August“. Die Fahrpläne an Samstagen sowie an Sonn- und Feiertagen gelten unverändert. Auch während der angeordneten Ausgangsbeschränkungen werde die Grundversorgung im ÖPNV aufrecht erhalten, sagt Wies. „Wir fahren so lange, wie es geht.“ Ständig aktualisiert werde die Homepage www.wies-bus.de. Sie werde so intensiv genutzt wie nie zuvor, stellt Wies fest.

Der Ein- und Ausstieg in die Busse befindet sich aus Sicherheitsgründen weiter nur an der mittleren Tür, nicht beim Fahrer. Dessen Tür bleibt zu, lasse sich aber im Notfall öffnen. „Ein Band hinter dem Fahrersitz hält die Fahrgäste auf Sicherheitsabstand. Die Leute halten sich dran“, sagt Wies. Bei im Durchschnitt bis zu zehn Fahrgästen sei auch der zwischenmenschliche Mindestabstand kein Problem. Die Einhaltung der Hygieneregeln (u. a. Husten in die Armbeuge, nicht ins Gesicht fassen) sollte für jeden längst selbstverständlich, so sein Appell. Zum weiteren Schutz würden auch die Busse täglich so effektiv wie möglich gereinigt. „Wir haben extra entsprechende Reinigungsgeräte angeschafft“, erklärt Wies. Noch bevor Ministerpräsident Söder am Freitag von Ausgangssperre sprach, hatte der Chef bereits Passierscheine für seine Mitarbeiter ausgestellt. „Die Krise wird uns noch lange beschäftigen. Wie es ausgeht, weiß jedoch keiner.“

Reagiert hat am Freitag auch Regionalbus Ostbayern (RBO) auf die nachlassende Nachfrage. Ab 23. März greife der Ferienfahrplan, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn AG auf Anfrage mitteilte. Auch hier würden die Busse desinfiziert, in der Regel alle 2 bis 3 Tage.

 
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