Christine Egeter, Petra Simbeck und Stefan Leymann sind ein eingespieltes Team. Elf Kränze im Durchmesser von 50 bis 120 Zentimetern haben sie gebunden. Es gilt eine lange Liste abzuarbeiten. "Die Kränze oder Gestecke sind für die Schulen und andere städtische Einrichtungen", sagt Egeter. Beim Schmuck dominieren rote Wachskerzen und Schleifen. Auch Extrawünsche werden berücksichtigt. So wollte die Hammerwegschule in diesem Jahr ihren Kranz "pur", damit die Schüler ihn selbst bunt schmücken können. "Manche bringen auch LED-Lämpchen an", weiß die Gärtnermeisterin. Nicht immer werden die Kerzen auch entzündet. "Brandschutz geht natürlich vor", sagt Egeter. Aber in manchen Schulen hat auch der Hausmeister ein Auge drauf. Für die Atmosphäre sei es in jedem Fall schön.
Das verwendete Tannengrün kann frischer nicht sein. Eine knapp acht Meter hohe Nordmanntanne auf dem Bauhofgelände wurde just in time gefällt. Auch Äste vom vor dem Justizgebäude gekappten Baum fanden Verwendung. "Bei uns wird alles verwertet, frisch und nachhaltig." Darauf sollte auch der Verbraucher achten, rät Stefan Leymann.
Wer selber noch einen Adventskranz binden möchte, greift am besten zur haltbaren Nordmanntanne oder Buchsbaum. "Da piekt nichts und es lässt sich gut verarbeiten", sagt Leymann. Als Basis dient ein Strohriemen. Bei einem liegenden Kranz bleibe die Unterseite frei (ein von der Decke hängender Kranz werde "voll gebunden"). "Die Zweige werden überlappend innen und außen um den Reif gelegt. Das lässt ihn fülliger erscheinen. Jeden Zweig zwei Mal mit Wickeldraht umwickeln, dann den nächsten Zweig etwas versetzt anlegen. Bis der Strohring ganz bedeckt ist", sagt der Gartenfachmann. Zum Schluss folgt nach Belieben die Deko. Wer mag, könne den ganzen Kranz noch mit Golddraht umwickeln.
Weniger geeignet für die Weihnachtsdeko sei Stechfichte. "Da musst Du Du dicke Handschuhe anziehen, das sticht gewaltig", weiß Christine Egeter. Ganz früher sei auch Weißtanne aus dem Bayerischen Wald verwendet worden. Die gebe es aber kaum noch. Ihrer Meinung nach unterschätzt werde die Grautanne, auch Coloradotanne genannt. "Deren Zweige lassen sich gut in Vasen oder Gestecken verwenden. Die Nadeln schimmern bläulich, sind weich und länger." Und die Fachfrau hat noch einen Tipp: "Einen großen Blumentrog mit Folie auskleiden, mit etwas Sand befüllen (das erzeugt Schwere), dann etwas Blähton und darauf einen Steckschwamm, in den die Zweige gesteckt werden können." So seien zum Beispiel auch die Weihnachtströge im Kreuzgang des Alten Rathauses entstanden.
Mit dem 1. Advent sind die vorweihnachtlichen Arbeiten für die Stadtgärtnerei weitgehend abgeschlossen. Dem Jahresverlauf folgend laufen bereits die Vorbereitungen fürs Frühjahr an. "Gedanklich sind wir schon bei den Stiefmütterchen, die bereitstehen. Dazu gehört auch, dass wir die Gewächshäuser säubern", sagt Egeter.
Trendfarben bei Weihnachtsdeko
Wer Weihnachten 2019 besonders trendy sein möchte, hängt sich pastellfarbene Kugeln und Deko an den Christbaum. Laut Angaben der Christmasworld in Frankfurt, der internationalen Leitmesse für saisonale Dekoration, sorgen zurückhaltende festliche Dekorationen in Beige, Cremeweiß oder Rosé für besondere Akzente. Angesagt sind zudem kühles, glänzendes Gold, Apricot und Mintgrün sowie Raureif-Effekte.
Als Geheimtipp mancher Trendscouts gelten leuchtende Neonfarben. Auch schwarze Weihnachtskugeln werden als angeblicher Trend gehandelt. Traditionalisten schwören jedoch auf Rot und Gold. (shl)
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.