Seit September 2018 sind die Evangelischen Bildungswerke (EBW) der Dekanate Weiden und Sulzbach-Rosenberg fusioniert. Die Ausstellung "Starke Frauen" ist das erste Gemeinschaftsprojekt des EBW Sulzbach-Rosenberg und Weiden. In Amberg ist die Ausstellung bereits in der Paulanerkirche zu sehen. In Weiden wird sie am Samstag, 2. Februar, um 18 Uhr in der Michaelskirche eröffnet.
ONETZ: Was gab den Anstoß dafür, diese Ausstellung in die Region zu holen?
Bettina Hahn: Unser Vorsitzender Siegfried Kratzer war von den Bildern der Ausstellung so beeindruckt, dass er sich gleich mit der Fotografin Claudia Warneke in Verbindung gesetzt hat. Als wir das Thema gehört haben, waren wir sofort begeistert und beschlossen, dass sie auch in der Region gezeigt werden sollte.
ONETZ: Welche Frauen werden da in den Fokus gerückt? Sind das bekannte Persönlichkeiten?
Hahn: Nein. Der Untertitel der Ausstellung lautet: "Ich bin stark - über Flucht, Mut und ein neues Leben." Claudia Warneke ist durch ein Welcome-Café für Flüchtlinge in Höxter auf das Thema gestoßen. Damals hat sie festgestellt, es sind eigentlich nur Männer vertreten. Da hat sie nachgehakt: Wo sind eigentlich die Frauen, und welche Schicksale verbergen sich hinter ihren Lebensgeschichten?
ONETZ: Offensichtlich sind die so interessant, dass sie sogar eine Ausstellung füllen.
Hahn: Unbedingt. In den Gesprächen hat sich herausgestellt, dass diese Frauen sehr starke Persönlichkeiten sind. Es ist erstaunlich, mit wie viel Mut und Energie sie trotz ihres schwierigen Schicksals ihr Leben in die Hand nehmen. Das sind Power-Frauen und damit Vorbilder für andere Frauen. Claudia Warneke hat sie in ausdrucksstarken Fotos festgehalten. Ihre Freundin, die Videografin Madeline Sprock, hat die Interviews gefilmt. Die sind auch auf "Youtube" zu sehen.
ONETZ: Inzwischen zeigt die Ausstellung aber nicht ausschließlich Flüchtlingsfrauen.
Hahn: Das stimmt. Erst wurde sie um Frauen erweitert, die nach dem zweiten Weltkrieg geflüchtet sind. Dann kam eine Sportlerin hinzu, die bei den Paralympics in Rio im Tischtennis Zweite wurde, obwohl sie Arm- und Beinprothesen hat. Demnächst soll noch die Geschichte einer Frau dazu kommen, die unter Depressionen leidet. In allen Fällen geht es darum, mit welcher Kraft diese Frauen ihr Schicksal meistern. Aktuell sind es 14 Frauen, Claudia Warneke will die Ausstellung auf bis zu 50 ausweiten.
ONETZ: Wer wird das sein?
Hahn: Das bleibt natürlich der Fotografin überlassen. Aber unser Gedanke war: So starke Frauen gibt es überall, auch in Weiden. Das wollen wir sichtbar machen. Deshalb planen wir eine "Power-Mauer". Eine Wand, an die jede Frau ihre Geschichte hin heften kann, um zu zeigen, wie sie ihr Schicksal gemeistert hat. Denn: Frauen brauchen Frauen als Vorbilder.
ONETZ: Gibt es weitere Pläne?
Hahn: Wir haben zu der Ausstellung auch ein interessantes Rahmenprogramm organisiert (siehe Kasten, Anmerkung der Redaktion).
ONETZ: Wie lange werden die "Starken Frauen" in Weiden zu sehen sein?
Hahn: Von 2. bis 17. Februar. Die Ausstellung ist in der Regel montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr zu besichtigen und im Anschluss an die Gottesdienste in St. Michael. Der Eintritt ist frei. Auf Wunsch organisieren wir auch Führungen für Gruppen.
"Männer sind der Liebe wert"
Eröffnet wird die Ausstellung "Starke Frauen" in Anwesenheit der Fotografin Claudia Warneke am Samstag, 2. Februar, um 18 Uhr in der Kirche St. Michael.
Am Sonntag, 3. Februar, um 9.30 Uhr gestalten starke Frauen einen Gottesdienst für die ganze Gemeinde in St. Michael.
Alexandra Völkl (Gesang und Schauspiel) und Budde Thiem (Piano) unterhalten am Sonntag, 10. Februar, um 19 Uhr unter dem Titel "Männer sind der Liebe wert" im Steinstadl Parkstein mit einem Chanson-Kabarett-Abend über Männliches und Allzumännliches, Typen und Archetypen. Karten zum Preis von 10 Euro sind im Vorverkauf im Evangelisch-Lutherischen Dekanat in Weiden, Telefon 0961/4701977, sowie an der Abendkasse erhältlich.
Von "Katharina Melanchthon - Von einer, die nicht kochen konnte" handelt der gleichnamige Vortrag am Mittwoch, 13. Februar, um 19 Uhr im Martin-Schalling-Haus in Weiden.
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