(wd) Die Antwort der Bürger aus dem Mooslohgebiet erhofft sich die Stadt am Donnerstagabend .bei der Informationsveranstaltung zur geplanten "Innenentwicklung". Sie will auf die Wünsche der Grundstückseigentümer reagieren. Dazu wird der uralte - und damit veraltete - Bebauungsplan überarbeitet. Das Stadtplanungsamt kommt um 18.30 Uhr ins Backhaus Kutzer (Mooslohstraße 56) nicht mit leeren Händen.
Bürger gefragt
Vielmehr hat das Planungsbüro TB-Market das Areal zwischen Merklsteig und Tulpenstraße, Schweinenaab und Rehmühlbach bereits unter die Lupe genommen und nach den baulichen "Potenzialen" geforscht, die mit flexibleren Bebauungsplänen gehoben werden könnten. "Wir haben vorerst nur Analysen, aber noch keine Entwürfe. Dazu brauchen wir die Mitwirkung der Bürger", betont Baudezernent Oliver Seidel, der am Donnerstag auf eine möglichst hohe Beteiligung hofft. Für die Stadt habe die Innenentwicklung der Mooslohe sogar den Charakter eines Pilotprojektes für die Nachverdichtung in Weiden. Schließlich warten noch Dutzende von Bebauungsplänen auf die neue Form.
Potenziale nutzen
Schon die Bestandsaufnahme durch die Begehung und Plananalyse habe einen starken Handlungsbedarf in der Mooslohe ergeben. "Wir wollen das bisher vorhandene Baurecht anpassen", verspricht Seidel. Bei der Nutzung zahlreicher Grundstücke gebe es "von den heute rechtlichen Möglichkeiten noch viel Luft nach oben." Die Baunutzungsverordnung definiere die mögliche Dichte in der Bebauung. "Da liegen wir heute noch weit drunter. Die Frage ist nun, was machen wir, was machen die Grundstücksbesitzer aus diesem Potenzial"
Wie an vielen Stellen im Stadtgebiet gebe es in der Mooslohe einen starken Handlungsdruck. "Wir sind konfrontiert mit Bauanträgen, bei denen die - oft nachvollziehbar - geforderte Nutzungsverdichtung nicht durch die geltenden Bebauungspläne abgedeckt ist. Wir werden die alten, starren Vorgaben aufbrechen, die bis drei Stellen hinterm Komma die Nutzung vorschreiben."
Der Stadt ist sehr an einer möglichst breiten Mitwirkung der Bürger gelegen. Sie hat deshalb sogar per Postwurfsendung zur Informationsveranstaltung geladen.
Auf dem Weg
Noch ist der Stellenplan im Baudezernat ausgedünnt. Nur langsam gelingt es, den früheren Personalstand zu erreichen. Dennoch macht sich das Bauamt auf, die Leitplanken für eine geordnete „Innenentwicklung“ in den alten Baugebieten neu zu setzen. Eine Mammut-Aufgabe: Über 400 Bebauungspläne, teilweise 50 oder 60 Jahre alt und oftmals x-mal geändert, warten auf die Überarbeitung. Den Anfang macht der Bebauungsplan Mooslohe, ein Gebiet von gut 20 Hektar.
Sehr unterschiedlich werden die Wünsche und Erwartungen der Grundstückseigentümer sein, die am Donnerstagabend geladen sind, sich zu äußern. Ihre Interessen unter einen Hut zu bringen und gleichzeitig eine geordnete Stadtentwicklung zu ermöglichen, ist sicherlich schwierig. Doch diese Aufgabe muss bewältigt werden, um in Weiden auf bereits erschlossenen Flächen Wohnraum schaffen zu können. Auch darum ist die Mooslohe für das Bau- und Planungsdezernat ein Pilotprojekt.
Josef Johann Wieder