Bis zu 60 Mitarbeitende soll die Kliniken Nordoberpfalz (KNO) AG bis Jahresende entlassen, davon etwa 40 bis 50 Mitarbeiter am Standort in Weiden. Diese Nachricht hatte im Mai für Aufruhr gesorgt. Nun war der geplante Stellenabbau Thema bei einem Gespräch zwischen Oberbürgermeister Jens Meyer (der auch Aufsichtsratsvorsitzender der KNO AG ist) und Vertretern der Gewerkschaft für Beamte und Beschäftigte der Kommunen (kurz "komba"), wie aus einer Pressemitteilung der "komba" hervorgeht.
Grund für die geplanten Kündigungen ist das Restrukturierungskonzept der KNO. Dieses soll die finanzielle Schieflage der Kliniken verbessern. Erst im Herbst 2023 war bekannt geworden, dass den KNO bis zum Jahr 2026 über 50 Millionen Euro fehlen. Träger sind die Stadt Weiden sowie die Landkreise Neustadt und Tirschenreuth. Teil der Neustrukturierung ist beispielsweise die Schließung der Gynäkologie und Geburtsstation am Standort Tirschenreuth. Darüber hinaus aber eben auch die Streichung von Stellen.
"komba" äußert sich dazu in einer Mitteilung: "Dieser massive Stellenabbau bereitet uns große Sorgen. Das Klinikum Weiden ist der größte Akutversorger in einer Region mit über 250.000 Menschen und muss daher weiter gestärkt statt geschwächt werden. Bei einem Krankenhaus dürfen nicht nur wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund stehen." Die Gewerkschaftsvertreter zeigen sich in ihrer Mitteilung auch kritisch in Bezug auf das von einer Beraterfirma erstellte Konzept: "Bis heute ist uns unverständlich, wie es zu diesen hohen Zahlen gekommen ist. Wurde das Konzept unter dem entstandenen Zeitdruck wirklich korrekt erstellt? Oder wurden falsche Zahlen bei der Personalbemessung verwendet?"
Um den betroffenen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu helfen, machte die Gewerkschaft laut eigenen Angaben einen Vorschlag. So sei an den OB die Idee herangetragen worden, die gekündigten Mitarbeiter bevorzugt auf freie Stellen in den Kommunalverwaltungen der Stadt Weiden sowie den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth zu übernehmen. Meyer habe laut Mitteilung zugesichert, den Vorschlag mit seinen Kollegen aus Neustadt und Tirschenreuth zu besprechen. Aber ist das wirklich realistisch? Auf Anfrage von Oberpfalz-Medien teilt die Personalstelle der Stadt Weiden folgendes mit: "Die Stadt Weiden begrüßt es, wenn sich gekündigte Mitarbeiter der KNO AG auf offene Stellen im Rathaus bewerben. Die Neubesetzung erfolgt dabei jedoch nach dem Prinzip der Bestenauslese. Eine generelle Bevorzugung einzelner Personengruppen ist nicht möglich."
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