Dekan Wenrich Slenczka nutzte seinen Bericht in der Dekanatssynode vor den 80 Synodalen für eine Bilanz der vergangenen sechs Jahre. Sein Fazit: "Wir haben die Zeit genutzt, um selbst Veränderungen zu planen und durchzuführen, um nicht später mitgeschliffen zu werden im Strom der Zeit."
Die Vertrauensleuteabende für Kirchenvorsteher seien dabei sehr wichtig gewesen, um sich über die Situation in den 35 Kirchengemeinden auszutauschen und die Zusammenarbeit zu stärken, erklärte er in der Synode im Haus der evangelischen Gemeinde. Denn Veränderungen in der Landeskirche würden auch das Dekanat Weiden betreffen. "In den nächsten Jahren gehen viele Pfarrerinnen und Pfarrer und theologisch-pädagogische Mitarbeiter in den Ruhestand. Bei der neuen Landesstellenplanung rechnet man deshalb mit Stellenkürzungen um 10 Prozent. Es ist geplant, dass die Dekanatsbezirke die Verteilung der Stellen möglichst selbstständig regeln sollen. Wir müssen dafür innovative Lösungen finden."
Erfreut zeigte sich Slenczka, dass die Frühjahrssynode zum Thema Jugendarbeit bereits Früchte getragen habe: "Am 26. Januar 2019 wird es erstmals einen Dekanatskonfirmandentag geben. Ungefähr zehn Gemeinden wollen sich am ,Konfestival' beteiligen. Die Freizeit ,YouCom' für konfirmierte Jugendliche und die Aktion ,Big Bang' in Zusammenarbeit mit dem Bezirksposaunenchor zeigen, wie intensiv Jugendwerk, Gemeinden und Posaunenchöre zusammenwirken."
Darüber hinaus lobte der Dekan den Innovationsprozess im Bereich der Erwachsenenbildung, der kürzlich auch zum Zusammenschluss der Evangelischen Bildungswerke Weiden und Sulzbach-Rosenberg geführt habe. "Jetzt haben wir gemeinsam das Evangelische Bildungswerk Oberpfalz e.V. Wie stark die Arbeit werden wird, können Sie bereits aus den Programmheften erahnen."
Nachdenklich stimmte den Dekan von rund 29 000 Evangelischen die Zahl von 895 Kirchenaustritten seit 2012. "Ihnen stehen 221 Eintritte gegenüber. Unter den Ausgetretenen sind überdurchschnittlich viele Zugezogene. Und das bedeutet, dass wir diesen Menschen in unseren Kirchengemeinden keine kirchliche Heimat bieten oder sie diese bei uns nicht finden." Er appellierte deshalb an die Synodalen, auf diese Menschen aktiv zuzugehen: "Die Menschen kommen selten von alleine in die Kirchengemeinde. Aber sie kommen eher, wenn sie dort schon jemanden kennen."
Im Zuge des landeskirchlichen Prozesses zur Neuordnung der Verwaltung, wurde eine Organisationsberatung für die gemeinsame Verwaltungsstelle in Weiden und Sulzbach-Rosenberg in Anspruch genommen, um den Service für die Kirchengemeinden zu verbessern. Auch eine Architektin wurde angestellt, die die zahlreichen Bau- und Renovierungsmaßnahmen in den Gemeinden betreut.
Tanja Fichtner, Referentin für das Projekt "Gedenken und Versöhnung" im Dekanat Weiden, stellte anschließend ihre Arbeit vor. Die Stelle ist im evangelischen Jugendwerk angesiedelt und widmet sich der grenzüberschreitenden Jugendarbeit in Bayern und Tschechien. Die deutsch-tschechischen Weihnachtswochenenden für Kinder seien bereits gute Tradition, stellte sie fest. Das neue Angebot "Kinder, Kunst und Kloster" im Kloster Tepla solle 2019 wiederholt werden. "Wenn ihr Kind mitfahren will, dann müssen Sie bei der Anmeldung schnell sein", riet sie. Tanja Fichtner blickte in die Zukunft: "Am 9. April 2020 jährt sich der Todestag von Dietrich Bonhoeffer zum 75. Mal. Wir haben uns gemeinsam mit dem Amt für Jugendarbeit in Nürnberg zum Ziel gesetzt, diesen Tag würdig und zeitgemäß zu begehen.
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