Was spricht gegen eine kombinierte Autobahn- und Stromtrasse? Den Süd-Ost-Link im Grünstreifen? Für Albert Rupprecht und Andreas Meier kann die Antwort nur lauten: Nichts. Landrat Meier veröffentlichte noch am Montag die jüngsten Ergebnisse seiner diesbezüglichen Recherchen auf Facebook: Beim HGÜ-Netzausbauprojekt "Alegro", einer "Strombrücke zwischen Deutschland und Belgien", gehe offenbar vieles, was an der A 93 als "utopisch" abgetan werde. "Unterirdische Richtbohrungen, Verlegung neben Wasserstraßen, an oder auch zwischen Autobahnen und ICE-Strecken, Untertunnelung von Autobahnkreuzen und Dükern von Flüssen... In Belgien anscheinend alles möglich!", wundert sich Meier. "Aber bei uns entlang der A93 kann man kein HGÜ-Erdkabel verlegen, sondern ,muss' sich quer durch die Natur pflügen!?"
Oder eben doch nicht? CSU-Bundestagsabgeordnetem Rupprecht und Landrat Meier gelang es jetzt offenbar, an höherer Stelle Zweifel zu säen. Die Bundesnetzagentur habe die Verlegung der Stromtrasse an die Autobahn bisher kategorisch abgelehnt, stellt Rupprecht fest. Die technischen und rechtlichen Recherchen vor allem auch von Meier sowie ständiges Insistieren hätten nun zu einem Umdenken geführt - sicher ebenso wie der wachsende Widerstand in der Bevölkerung. Alle pauschalen Gegenargumente seien inzwischen widerlegt, sagt der Abgeordnete. Und der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, habe zugesichert, die umweltschonende Grünstreifen-Variante "ernsthaft und detailliert" zu prüfen. Rupprecht: "Ein Meilenstein."
Zudem wolle die Autobahndirektion Nordbayern das Vorhaben aktiv unterstützen. Keine Selbstverständlichkeit, wie der Abgeordnete betont. Die Behörde sei schließlich zuvorderst am Verkehrsfluss interessiert, den mögliche Bauarbeiten beeinträchtigen könnten. "Aus unserer Sicht", so betont Rupprecht, "gibt es keine unüberbrückbaren Hindernisse." Noch nicht mal die immer wieder gerne zitierten Autobahnbrücken: Kabel könnten normalerweise an der Unterseite verlegt werden. Der Abgeordnete traut sich allerdings kein Urteil zu, ob dies auch im Weidener Stadtgebiet problemlos möglich wäre. Zustimmen muss der Prüfung noch das Bundesverkehrsministerium. Wobei Rupprecht nicht mit Problemen rechnet: Von einem CSU-Bundesminister (Andreas Scheuer) erwarte er einfach, dass er die ostbayerischen Kollegen unterstütze. Gegen die Untersuchung, welche die laufenden Verfahren zum Süd-Ost-Link einstweilen nicht tangiere, könne "der Andi" nichts haben. Ebensowenig gegen die Bewahrung der Landschaft. Ob Ministerpräsident Markus Söder die Steilvorlage annimmt? Gelegenheit hätte er schon diesen Dienstag bei seinem Besuch in Weiden anlässlich der CSU-Regionalkonferenz.
Bei der zugesicherten Prüfung, so stellt Rupprecht klar, geht es "wirklich um die Prüfung des Grünstreifens neben der Autobahn, nicht um einen 1000-Meter-Korridor. Kein Wasserschutz-, Naturschutz- oder Waldgebiet wäre betroffen". Vielleicht reicht ja dann doch ein "Graben von etwas mehr als 1,50 Metern Breite direkt entlang oder in Straßen" aus. Wie Landrat Meier im Falle der "Alegro"-Stromtrasse schreibt, haben es die Belgier ja auch hinbekommen.













Die Forderungen nach einer „ergebnisoffenen, detaillierte Prüfung“ der Autobahnvariante für den Süd Ost Link, die von MdB Albert Rupprecht und Landrat Andreas Meier, beide CSU, nunmehr lautstark vorgebracht werden, hinterlassen bei mir den Eindruck eines letzten verzweifelten Aufbäumens der Stromtrassen bejahenden Politiker gegen den Stromtrassen Widerstand der Bevölkerung im Land- und Wahlkreis. Man hat wohl die Kommunalwahl 2020 und möglicher Weise die Bundestagswahl 2021 im Blick und fürchtet um die Wiederwahl. Und Rupprecht hat stets dem Bedarf der Stromleitung zugestimmt. Das könnte sich nachteilig für ihn auswirken. Landrat Meier gar versucht sich nun in einer Ferndiagnose. Er stellt anhand einiger Fotos fest, dass man die Höchstspannungsleitung Süd Ost Link mit einer mindestens doppelt so hohen Kapazität wie die der ALEGRrO - Leitung vom Rheinischen Kohlerevier nach Belgien ganz einfach auch so verlegen kann. Die Fachexperten werden jubeln, dass Meier ihnen nun diese Arbeit abgenommen hat. Gleichzeitig warnt Meier vor einer Pseudo-Prüfung, das sei Augenwischerei. Das kann ich nicht nachvollziehen, für mich ist vielmehr das Gebaren von Rupprecht und Meier eine solche Augenwischerei.
Und nach Rupprechts Wunsch soll es nun auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer mit einer direkten Ansage an die Autobahndirektion richten: „Von einem CSU-Bundesminister (Andreas Scheuer) erwarte er einfach, dass er die ostbayerischen Kollegen unterstütze. Gegen die Untersuchung, welche die laufenden Verfahren zum Süd-Ost-Link einstweilen nicht tangiere, könne "der Andi" nichts haben.“ Ob „der Andi“ dafür überhaupt Zeit hat? Im Moment spielt er lieber mit der in ein futuristisches Latex-Dirndl gekleideten Bundesministerin Dorothee Bär „Star Wars“ und scheint vollauf mit seinem Lichtschwert beschäftigt zu sein ( https://www.onetz.de/oberpfalz/dorothee-baer-sorgt-latex-outfit-fuer-gespraechsstoff-id2688175.html
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