Ein Hauch von 1920er-Jahre-Kino erfüllte am Freitagabend die Josefskirche. Im dunklen Kirchenraum flimmerte Buster Keatons erster Spielfilm "The Three Ages" über die im Altarraum aufgestellte Leinwand. Es war ein schwarz-weißes Meisterwerk voller Humor und zeitloser Poesie. Rund 100 Besucher ließen sich von der besonderen Atmosphäre, die sich hier einmal im Jahr präsentiert, verzaubern.
An der mächtigen, rot beleuchteten Eisenbarth-Orgel begleitete Kirchenmusiker Alexander Pointner aus München den Stummfilm live. Mit improvisierten Klanglandschaften, Zitaten aus Volksliedern, Wagner, Mendelssohn und sogar "Jingle Bells" schuf er ein mitreißendes Musikerlebnis, das perfekt zur Bildsprache von Buster Keaton, des "Mannes mit dem versteinerten Gesicht", und seinen Abenteuern in der Steinzeit, im alten Rom und im New York des angehenden 20. Jahrhunderts passte.
Organisiert wurde der Abend vom Sachausschuss für Kirchenmusik unter Leitung von Thomas Kreuzer, die deutschen Zwischentitel steuerte Roman Landgraf bei. Das Publikum spendete lang anhaltenden Applaus.
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