Weiden in der Oberpfalz
21.10.2024 - 12:23 Uhr

"Die Sünde" und "Das Paradies"

Schon der Support war hörenswert. Nur mit ihrer Gitarre ausgestattet, ließ die Singer/Songwriterin Eva Hys eine knappe halbe Stunde lang hören, was sie bewegt. Sie ließ das "Sünde"-Publikum mit ihren romantischen und nachdenklichen Liedern an ihren Gefühlen und Erfahrungen teilhaben.

Danach stand der Leipziger Soundtechniker Florian Sievers, alias "Das Paradies", auf der Leinwand-Bühne im ehemaligen Ringkino und verzauberte die Weidener mit seinen wunderschönen Stroboskopen-Soundcollagen.

Was das Publikum hörte, das waren kosmische Klangwelten wie aus einer fernen Welt, angereichert mit melancholischen, rätselhaften, aber durchaus blitzgescheiten Texten. Sievers war vor acht Jahren schon einmal beim "Sündikat" mit seiner Trance-Musik zu Gast.

Damals noch weniger elektronisch und mit minimaleren Klangteppichen unterwegs. Das Konzept hat sich inzwischen wegen der klanglichen Dichte in seinen Songs zu einem wohltuenden Klangbad, zu einem Easy Listening, verändert.

Sievers wirkte wortkarg und introvertiert. Ein Romantiker. Bei sehr zurückhaltender Beleuchtung stand er da mit seiner Gitarre, die keine Gitarrenklänge sondern Sounds erzeugte, leicht nach vorn über den polyphonen Synthesizer gebeugt, und er verzauberte sein Publikum mit einem gekonnten Griff in die Indiepop-Kiste.

Das Ergebnis war eine wandlungsfähige, niemals monoton wirkende Musik, die einfach nur schön anzuhören war. Zwischendurch erklärte Sievers auch immer wieder mal die Zutaten für seinen magischen Zaubertrank, den er mit einer Vielzahl von Geräuschen angerührt hat und der mitunter durchaus auch geeignet schien für die eine oder andere Filmmusik.

 
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