Was für ein Abschluss: Ex-„Django 3000“-Kontrabassist Michael Unfried Fenzl rang nach rund 90 schweißtreibenden und mitreißenden Konzert-Minuten im Rockmusikclub „Salute“ zwar noch etwas nach Luft, gestand dann dennoch ein, dass der letzte Gig seiner Solo-Tour ein ganz besonderer war. „Merci Salute, das war doch a super-lässiges Finale. Das war fantastisch. Danke fürs Dabeisein, Mitfeiern, Mitsinga und Mitschwitzn“, sagte der Rosenheimer. Und fügte hinzu: „Wir verstecken uns jetzt im Studio und im Mai gehen wir mit einem brandneuen Album auf Tour.“
Ein Versprechen, das natürlich beim zufriedenen „Salute“-Chef Thomas Bauer auf offene Ohren stieß: „Der Auftritt war Oberklasse. Und: Wir werden uns wiedersehen, aber dann bei sommerlichen Temperaturen“, blickte Bauer auf ein mögliches Biergarten-Konzert Fenzls in Rothenstadt voraus.
Im vollbesetzten „Salute“-Saal war schon mit dem ersten Song klar: An diesem Abend wird gerockt, bis die Synapsen glühen und bis jeder Zweifel in Grund und Boden getanzt ist. Die Aussage im Vorfeld, dass „Fenzl“ die Inkarnation des Indie-Rock in Bayern sein soll, war nicht zu hoch gegriffen.
Voller Experimentierfreude eroberte der Multi-Instrumentalist, der seit Sommer 2017 solo unterwegs ist, mit seinem unverwechselbaren Gespür für ausgefuchste Grooves und eingängigen Melodien im „Salute“ ganz neue musikalische Gefilde. So hatte er das mitfeiernde Publikum schnell auf seiner Seite.
„Fenzl“ und seine Band präsentierten einen herzhaften Schuss Ska, einen Hauch von „The Clash“ und eine pfeffrige Note heißesten Rockabilly. Der außergewöhnliche Kontrabassist setzte nicht nur bei seiner Single und Titelsong seiner Tour, „Dea ma wos ma woin!“, das in Tat um, was er am besten kann – nämlich energiegeladene Musik.
Egal, ob „Do Drobn“, „I bin a wuida Hund und des ned ohne Grund“ oder „Retroraketn“ – in den meisten der insgesamt 20 Songs geht es in den oberbayerischen Mundarttexten mal augenzwinkernd, mal aufrichtig melancholisch um die Liebe, das Tanzen oder den Tod. Aber immer im Vordergrund steht dabei der eigene musikalische „Fenzl“-Stil, bei dem man die Füße einfach nicht still halten kann – eben ein krönender Abschluss seiner ersten und erfolgreichen Solo-Tournee.
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