Weiden in der Oberpfalz
03.07.2022 - 12:00 Uhr

"Tabaluga" am Elly-Heuss-Gymnasium in Weiden

Über 450 Zuschauer wollten den grünen Drachen "Tabaluga" in der Aula des Elly-Heuss-Gymnasium live erleben. In die Rolle der Musicalfiguren geschlüpft, waren die Schüler selbst. Hinter ihnen lagen anstrengende Proben während der Pandemie.

Ein neongrünes Paar Füße ragt aus einer Höhle, der Chor in ameisenbraunen T-Shirts sitzt erwartungsvoll vibrierend in der Mitte der Bühne, über die der „Baum des Lebens“ seine Äste reckt: So begann das "Tabaluga"-Ensemble des Elly-Heuss-Gymnasiums seinen großen Auftritt des bekannten Peter-Maffay-Musicals. Über 450 Zuschauer an zwei Tagen wollten sehen, was die Schülerinnen in vielen Proben eingeübt hatten.

Doch was auf der Bühne so einfach aussah, war ein langer Weg, der hinter dem Projektteam lag: Die Aufführung von "Tabaluga oder die Reise zur Vernunft" entwickelte sich für Musiklehrerin und Projektleiterin Katharina Bernet durch die Coronapandemie zu einem richtigen Sorgenkind. "Zuerst durfte nicht gesungen werden, dann war wieder eine Klasse im Lockdown. Wir hatten Proben mit über 2,50 Meter Abstand." Die Aufführung musste immer wieder verschoben werden, fast vier Jahre hat Bernet an dem Musical gearbeitet. "Das war ein wirkliches Herzensprojekt. Wo die meisten Playbacks nehmen, hatten wir Live-Musik, die in ihrer Zusammenstellung einzigartig ist." Funktioniert habe es nur, weil auch die Schülerinnen wahnsinniges Engagement gezeigt hätten.

Was als Endergebnis herauskam, brachte dann Ende Juni auch Eltern, Freunde und Schüler zum Strahlen: Marlene Schärtl als "Tabaluga" schlug Räder auf der Bühne, Annalena Linder als Drachenvater "Tyrion" versuchte Ratschläge auf dem Weg zur Vernunft zu geben. Viele andere Schüler glänzten in ihren Rollen, wie auch Aurelia Zawal als Schildkröte "Nessaja", die am Ende ein berührendes Lied sang. Für den musikalischen Teil zuständig waren einige Solisten, der Unterstufenchor und die Projektband (Klavier: Isabell Schmidt, Geige: Eva Weiß, E-Bass: Sina Rumpler, Synthesizer: Jule Wedlich, Glockenspiel: Annika Kretschmer und Schlagzeug: Annalena Lindner).

Rund 45 Leute waren laut Bernet an der Aufführung beteiligt. "Das Schöne an diesem Projekt – und das hab ich auch den Schülern gesagt – ist, dass aus einem ‚Ich‘ ein ‚Wir‘ geworden ist. Nach der langen Coronazeit war es wirklich schön, so ein ‚Wir-Gefühl‘ zu erleben." Der Aufwand der Koordination und Organisation war dennoch enorm: "In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird es vermutlich nichts ähnliches geben." Der Applaus des Publikums und die gemeinsamen Erinnerungen der Projektgruppe dürften aber noch eine lange Zeit nachklingen.

 
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