Seit drei Jahren wirkt Johannes Arndt als stellvertretender Leiter an der Hammerwegschule. Der Grundschullehrer sagt: „Es ist täglich eine Freude, in die Schule zu gehen.“ In diesem Schuljahr unterrichtet er die Kombiklasse 2/3.
ONETZ: Wie viele männliche Kollegen haben Sie an der Hammerwegschule?
Keinen!
ONETZ: Warum sind Sie Grundschullehrer geworden?
Weil ich die Arbeit mit Kindern als sehr ehrlich empfinde. Man weiß immer, woran man ist. Eine solch prompte Rückmeldung gibt es so nur an Grundschulen. Und man bekommt viel Dankbarkeit. Spaß macht es außerdem jeden Tag aufs neue, weil die Kinder viel lachen, sehr motiviert und neugierig sind. Das Miteinander hier ist einfach toll.
ONETZ: Warum sind Sie Grundschullehrer geworden?
Weil ich die Arbeit mit Kindern als sehr ehrlich empfinde. Man weiß immer, woran man ist. Eine solch prompte Rückmeldung gibt es so nur an Grundschulen. Und man bekommt viel Dankbarkeit. Spaß macht es außerdem jeden Tag aufs Neue, weil die Kinder viel lachen, sehr motiviert und neugierig sind. Das Miteinander an der Grundschule ist einfach toll.
ONETZ: Das klingt nach guten Erfahrungen. Aber woher wussten Sie, dass der Beruf solche für bereithält?
Zugegeben, ich habe schon immer überlegt, Lehrer zu werden. Nach meinem Zivildienst habe ich mir deshalb Zeit genommen, Praktika an Grund- und Mittelschulen gemacht. An der Grundschule war die Atmosphäre einfach sehr, sehr gut.
ONETZ: Kann die gute Atmosphäre die im Vergleich zu höheren Schularten schlechtere Bezahlung aufwiegen?
Die Bezahlung ist, glaube ich, nicht ausschlaggebend dafür, dass sich weniger Männer für die Tätigkeit an einer Grundschule entscheiden.
ONETZ: Sondern?
Ich denke, der Hautpgrund liegt darin, dass die Grundschule für viele Abiturienten relativ weit weg ist. Realschule, Gymnasium, alles ist präsenter, wenn sich die jungen Leute für eine Studienrichtung entscheiden müssen. Deshalb rate ich zu einem Praktikum. Da erfahren die Abiturientin auch, dass ihre Vorstellung von kleinen Kindern völlig falsch ist.
ONETZ: Nämlich?
Sie sind wissbegierig, offen, lernbereit, begeisterungsfähig ...
ONETZ: Verstehe, an den Schülern kann’s nicht liegen, dass so wenig Männer Grundschullehrer werden. Warum braucht es aber überhaupt den Herrn Lehrer an Grundschulen?
Zuerst will ich sagen: Viele Lehrerinnen machen einen ausgezeichneten Job. Aber kaum Männer an Grundschulen: Das spiegelt die tatsächlichen gesellschaftlichen Verhältnisse schlicht nicht wider. Zudem kann es nicht schlecht sein für die Schüler, auch mal einen Mann als Vorbild zu haben. Kurzum: Eine ausgewogene Mischung im Lehrerteam wäre schön für die Kinder.
ONETZ: Oft haftet Grundschullehrern auch das Basteltanten-Klischee an. Inwiefern ist da was dran?
Klar, Basteln gehört dazu. So lernen Kinder spielerisch. Aber das ist nur einer von vielen Aspekten, der die Hauptaufgabe an einer Grundschule unterstützt.
ONETZ: Die da wäre?
Den Kindern etwas zu lernen. Und das Lernen funktioniert an Grundschulen eben etwa anders. Sie müssen auf jedes Kind individuell eingehen, jedes dort abholen, wo es steht. Das bedarf ein hohes Maß an Planung und Vorbereitung. Der Beruf des Grundschullehrers ist sehr anspruchsvoll.
ONETZ: Aber bietet der Beruf auch Aufstiegsmöglichkeiten?
Es gibt viele Nischen an einer Schule, in die man sich einbringen kann, zum Beispiel als Fachberater. Und es gibt viele fähige Leute. Das Schulamt steht hier immer als Ansprechpartner bereit.
Neun von zehn Lehrern an bayerischen Grundschulen sind Frauen. Die Folge: Mehr Männer in dem Beruf sind wünschenswert. Darüber sind sich Kultusminister Bernd Sibler und der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) einig. Allein schon der ausgewogenen Mischung wegen. Bei der Suche nach den Gründen für den Mangel nennt die BLLV-Vorsitzende die schlechtere Bezahlung im Vergleich zu anderen Schularten. „Das Ziel sollte sein: Alle Lehrer sind Lehrer und verdienen das gleiche Geld“, so Simone Fleischmann. (mte)
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