Auf dem Gelände vor der Max-Reger-Halle in Weiden werden vom 31. März bis 2. April zahlreiche Neuentwicklungen im Katastrophenschutz gezeigt. Neben dem "Wechselladermodell Betreuungsstelle", dem kleinsten Rettungswagen in Europa oder einem Heißwasserdampf-Desinfektionsgerät können Besucher auch den Prototyp eines mobilen Betreuungsmoduls, kurz MBM 5.000, bestaunen. Dahinter verbirgt sich eine weitgehend autark funktionierende temporäre Unterkunft- und Betreuungseinrichtung, erklärt Landes- und Bezirksbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein. Das Notlager bietet bis zu 5000 Menschen Platz und ist binnen kürzester Zeit aufgebaut. Da die Lagerung der einzelnen Elemente, wie Wohnbereich, Krankenstation, mobile Kläranlage oder Stromversorgung, bis zu 10.000 Quadratmeter beansprucht, sind in Weiden nur Teile der "mobilen Kleinstadt" zusehen, sagt Hauenstein. Für den Bereitschaftsfunktionär ist das dennoch der Höhepunkt der Ausstellung: "Größtenteils sind all diese Dinge sogar noch im Bau, aber sie werden den Kongressbesuchern in Weiden exklusiv vorgestellt." Die Ausstellung ist nicht nur für die Teilnehmer des 12. Bayerischen Katastrophenschutz-Kongresses zugänglich. Auch Technikbegeisterte aus der Region dürfen vorbeischauen, sagt Hauenstein. Am Samstag ist die Ausstellung von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Am Sonntag von 9 bis 12 Uhr.
Unter dem Motto „Katastrophenschutz: Realität und Zukunft“ am Samstag werden bis zu 1000 Teilnehmer in der Max-Reger-Halle erwartet – unter ihnen sind laut Hauenstein auch internationale Gäste. Neben Bayerns Innenminister Joachim Hermann wird auch die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, erwartet. Die Experten aus den Bereichen Katastrophen-, Zivil- und Bevölkerungsschutz, polizeilicher und nicht-polizeilicher Gefahrenabwehr und der Bundeswehr kommen in Weiden zusammen, um über den Katastrophenschutz der Zukunft zu diskutieren. Im Mittelpunkt stehe laut BRK-Pressesprecher Frank Betthausen auch eine kritische Analyse der Krisen und Katastrophen der vergangenen Jahre. Mehr als 40 Vorträge wird es von Samstagmorgen bis Sonntagmittag geben. Sie reichen von Auslandseinsätzen und dem humanitären Völkerrecht über die großangelegte Suche nach der vermissten Julia Ende 2021 im Landkreis Cham bis hin zu Wetterextremen wie der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal oder im Berchtesgadener Land. Die Veranstaltung findet das achte Mal in Weiden statt.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.