Weiden in der Oberpfalz
11.02.2022 - 18:01 Uhr

Thomas Fritsch vom HPZ im Interview zu den "Special Olympics World Games"

Weiden und der Landkreis Neustadt/WN sind als "Host Town" für die "Special Olympics World Games" in Berlin auserwählt. Was für die Nation zu Gast in der Oberpfalz geplant ist, berichtet Thomas Fritsch vom HPZ Irchenrieth im Interview.

Thomas Fritsch, Leiter der Förderstätte am Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) Irchenrieth, und Vorsitzender des Vereins „HPZ RehaSport“ freut sich darauf, dass die Stadt Weiden und Landkreis Neustadt/WN eine "Host Town" für die "Special Olympics World Games" sind. Bild: Stephan Landgraf/exb
Thomas Fritsch, Leiter der Förderstätte am Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) Irchenrieth, und Vorsitzender des Vereins „HPZ RehaSport“ freut sich darauf, dass die Stadt Weiden und Landkreis Neustadt/WN eine "Host Town" für die "Special Olympics World Games" sind.

Insgesamt 216 "Host Towns" in ganz Deutschland wurden im Vorfeld der "Special Olympics World Games" auserwählt. Darunter sind auch die Stadt Weiden und der Landkreis Neustadt/WN. Im Vorfeld der sportlichen Veranstaltung für Menschen mit Behinderung werden die Orte Athleten und Athletinnen empfangen.

In einem Interview standThomas Fritsch, dem Leiter der Förderstätte am Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) Irchenrieth und Vorsitzendem des Vereins "HPZ Reha Sport" Rede und Antwort zum Bewerbungsprozess und den bevorstehenden Aufgaben.

ONETZ: Was steckt hinter der Idee der Special Olympics?

Thomas Fritsch: Die "Special Olympics Deutschland (SOD)" ist die deutsche Organisation der weltweit größten und vom "Internationalen Olympischen Komitee (IOC)" offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Im Jahr 1968 von Eunice Kennedy-Shriver, einer Schwester von US-Präsident John F. Kennedy, ins Leben gerufen, ist "Special Olympics (SO)" heute mit 5,2 Millionen Athletinnen und Athleten in 174 Ländern vertreten.

ONETZ: Warum wurden auch der Landkreis Neustadt/WN und die Stadt Weiden als "Host Town" ausgewählt?

Thomas Fritsch: Den Ausschlag zur Auswahl als "Host Town" haben vor allem die Konzepte für die inklusiven Projekte vor Ort gegeben. Die Kommunen überzeugten zudem mit Motivation und Ideen. Eine Rolle spielten ebenso praktische Gründe wie die Reisezeiten und -wege. Die Bewerbungen haben Gremien mit bis zu zwölf Mitgliedern aus den jeweiligen Landesverbänden, den Athleten von "Special Olympics" und Mitarbeitende aus dem Organisationskomitee (LOC) gesichtet und bewertet. Auf Grundlage dieser Evaluierung haben das Präsidium von "Special Olympics Deutschland" und das LOC in enger Abstimmung mit dem SO-Länderrat die Entscheidungen getroffen.

ONETZ: Welche Rolle spielten bei der Bewerbung der „HPZ Reha Sport“-Verein und das HPZ selbst?

Thomas Fritsch: Als Vorsitzender des Vereins habe ich die Bewerbung letztes Jahr in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Weiden und dem Landkreis Neustadt/WN in die Wege geleitet, ehe wir schließlich Ende Januar die Zusage erhielten. Das HPZ, nicht nur aufgrund der Tatsache, dass wir seit 1996 selbst schon viele Sportler zu den "Special Olympics" geschickt hatten und auch weiterhin schicken werden, ist dabei ein fester Bestandteil des diesjährigen "Host-Town-Programmes".

ONETZ: Gibt es schon ein exaktes Programm für die "Host Town"-Woche?

Thomas Fritsch: Nein, nur einen festen Rahmen. Wir erwarten vom 12. bis 15. Juni 2023 eine Delegation, die sich vor den Wettkämpfen in Berlin hier akklimatisieren und vorbereiten soll. In dem viertägigen Programm, das wir anbieten werden, ist unter anderem ein Besuch der KZ-Gedenkstätte in Flossenbürg und unseres Museumscafés ein fester Bestandteil, den das HPZ organisieren wird. Wir arbeiten derzeit an einem Programmablauf. Die Delegation soll zentral in Weiden untergebracht sein. Sie soll am ersten Tag anreisen und am letzten natürlich nach Berlin abreisen. An den anderen beiden Tagen soll es entweder in Weiden oder im Landkreis einen offiziellen Empfang sowie eine Welcome- und Abschiedsparty geben. Zudem müssen wir noch festlegen, wo die Athletinnen und Athleten vor Ort trainieren, bzw. einen Vorbereitungswettkampf absolvieren, können.

ONETZ: Das hört sich nach sehr viel Arbeit an, oder?

Thomas Fritsch: In der Tat, aber wir kooperieren eng mit den zuständigen Stellen in der Stadt Weiden und am Landratsamt Neustadt/WN. Das funktioniert sehr gut. Wir planen, ein Organisations-Komitee ins Leben zu rufen, an dessen Spitze wir uns einige Persönlichkeiten sehr gut vorstellen könnten. Man könnte zum Beispiel den Ex-Oberbürgermeister und den Alt-Landrat oder die Behindertenbeauftragten dafür ansprechen. Zudem möchten wir bekannte Sportler aus unserer Region, wie vielleicht Eric Frenzel, Terrence Weber, Wolfgang Stöckl oder Gerd Schönfelder, darin integrieren. Als "Host Town" wollen wir auch den Kontakt zu unseren Schulen, Vereinen und Einrichtungen herstellen. Es soll Inklusion und Integration vorgelebt werden.

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