Niemand hätte bei der Ortsgruppe Weiden des Technischen Hilfswerks (THW) gedacht, dass der bisherige Einsatzrekord von 4000 Stunden aus dem Jahr 2019 so schnell geknackt wird: Die Coronapandemie hat 2020 in Verbindung mit dem normalen Einsatzgeschehen zu mehr als 6800 Einsatzstunden geführt. Und auch 2021 waren es aufgrund überregionaler Katastrophenereignisse rund 5900 Einsatzstunden.
Mit beeindruckenden Zahlen wartete der Ortsbeauftragte Andreas Duschner bei der ersten Präsenz-Dienstversammlung in der „d’Wirtschaft“ in Altenstadt/WN nach zwei Jahren Zwangspause auf. In Weiden sind aktuell 62 Erwachsene aktiv. Dazu kommen noch eine 12-köpfige Grundausbildungsgruppe sowie 21 Mädchen und Jungen in der Jugendgruppe, die die letzten Monate einen erfreulichen Zulauf verzeichnen konnte. Insgesamt kam der Ortsverband in 2021 auf 14.115 Dienststunden, was einem Engagement von 202 Stunden pro Helfer entsprach.
THW immer mehr gefordert
2021 setzte das THW unter anderem die Corona-Einsätze für das Bayerische Gesundheitsministerium fort. Dabei ging es schwerpunktmäßig um die Auslieferung von Material für die Impfzentren sowie Schutzmaterial, Schnelltests und Desinfektionsmittel für die Schulen und andere öffentliche Einrichtungen. Ebenfalls war ein mehrwöchiger Einsatz an der Grenze erforderlich, da die Bundespolizei behelfsmäßige Grenzübergänge einrichten musste. Den traurigen Höhepunkt markierte die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, bei denen nahezu alle 668 THW-Ortsverbände gefragt waren. Für das Team aus Weiden lag der Einsatzschwerpunkt über mehrere Wochen hinweg im Ahrtal. Es beseitigte Sperrmüll, demontierte Öltanks und übernahm die Logistik für IBC-Container mit Öl-/Wassergemisch.
Mit dem Mehrzweckgerätewagen für die neue Fachgruppe Notversorgung/Notinstandsetzung und den neuen Kipper mit 420 Pferdestärken für die Fachgruppe Räumen konnte der THW-Fuhrpark in Weiden weiter erneuert werden, sodass gegenwärtige und künftige Herausforderungen besser gemeistert werden können. Gerade auch der Einsatz im Ahrtal habe gezeigt, wie wichtig eine behelfsmäßige Infrastruktur für die Bewältigung solcher Ereignisse ist, weshalb die neu geschaffene Fachgruppe Notversorgung/Notinstandsetzung auch die Themengebiete „Stromversorgung“, „Camp-Bau“ und „Schmutzwasserpumpen“ im mittleren Leistungssegment übernehmen soll. Diese Themengebiete betreffen sowohl den Katastrophenschutz, als auch den wieder vermehrt diskutierten Zivilschutz, für welchen das Technische Hilfswerk in Deutschland operativ verantwortlich ist. Ebenfalls steht in diesem Jahr noch die Umstellung auf die digitale Alarmierung an, für welche die neuen Pager derzeit durch die Regionalstelle vorbereitet werden.
27 Dienstjubilare
In der Dienstversammlung wurde eine Rekordzahl an Ehrungen abgehalten. Insgesamt 27 Dienstjubilare wurden geehrt. Für 50-jährige Zugehörigkeit wurden Heinrich Günther, Hannelore Hammerl und Hugo Diehl sowohl vom THW als auch vom Freistaat Bayern im Rahmen einer Staatsehrung ausgezeichnet. Für 30-jährige Mitwirkung wurden Birgit Grötsch, Martin Meier, Michael Meier und Tobias Steiner geehrt. Für 25-jährige Treue zur Bundesanstalt erhielten Thomas Schiller, Heiko Engelbrecht, Patrick Strobl und Stefan Duschner sowohl eine Staats- als auch THW-Ehrung.
Für ein 20-jähriges Engagement wurden Andreas Duschner, Florian Wirth, Gabriele Meier, Jan Diehl, Jürgen Thoma, Markus Koller und Wolfgang Duschner ausgezeichnet. Und für 10 Jahre Dienst am Nächsten erhielten Carina Koller, Jan Braunreiter, Matthias Willander, Richard Meiler, Stefan Reitzig, Falco Bauer, Joseph Fellner, Michael Raab und Wolfgang Gollwitzer eine Urkunde sowie das Abzeichen für den Dienstanzug. Im Rahmen dieser Ehrungen stellte sich auch Silvia Gulden, die neue Leiterin der Regionalstelle in Hof, dem gesamten Ortsverband vor.
Zum Schluss resümierten Thomas Schiller für das Fachberater-Team und Zugführer Heiko Engelbrecht, wie wichtig die Motivation des gesamten Teams und der Rückhalt der Arbeitgeber in den letzten beiden Jahren war, um die an das THW gestellten Herausforderungen bewältigen zu können. „Wir Ehrenamtliche haben eine Familie, einen Beruf und eine sehr intensive gesellschaftliche Verpflichtung,“ so der Ortsbeauftragte Andreas Duschner.
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