Weiden in der Oberpfalz
30.10.2018 - 12:13 Uhr

Der Tod als Puppenspiel

Der "Brandner-Kaspar" auf der Puppenbühne? Diese ungewöhnliche Vorstellung von Hermann Papacek ist gefragt.

Nach der Vorstellung zeigen sich die Spieler, die hinter den Puppen stehen (von links): Christine Stich, Monika Papacek, Michael Papacek und Hermann Papacek. Bild: hcz
Nach der Vorstellung zeigen sich die Spieler, die hinter den Puppen stehen (von links): Christine Stich, Monika Papacek, Michael Papacek und Hermann Papacek.

Altbekannt und doch immer wieder faszinierend: Das Stück vom „Brandner-Kaspar“ und seiner „Fahrt ins Paradies“. Das Besondere daran war am Sonntag in Edeldorf, dass es von Puppen gespielt wurde. Einmal im Jahr zeigt „Hermanns Kasperltheater“ die zwei Stunden lange, immer wieder spannende Erzählung als Puppenstück für Erwachsene.

Schon lange vorher war die Vorstellung ausverkauft. Neben vielen treuen Kasperltheaterfreunden hatten sich die „Nordoberpfälzer Musikfreunde“ zum Jahresabschluss ihrer Vorstandschaft 25 Plätze gesichert. So verfolgten 70 Zuschauer die Geschichte vom Brandner Kaspar, dem 70-Jährigen, der dem Tod durch Betrug beim Kartenspiel 20 weitere Jahre Lebenszeit abspielt. Erst als ihn Petrus und der „Boindlkramer“ einen Blick ins himmlische Paradies werfen lassen, wo er seine, schon länger verstorbene Frau Traudl und seine Söhne wieder sieht, wird er einsichtig und entsagt dem Erdenleben.

Hermann Papacek (69) spielt mit verschiedenen Stimmen den Kaspar, den Knecht Hias, den Pfarrer und den Petrus. Sein Sohn Michael (32) gibt den Förster, den Erzengel Gabriel und Gottes Stimme. Monika Papacek ist für die aufwendige Technik, Blitz, Donner und weitere Geräusche zuständig. Eindrucksvoll, mit hoher Fistelstimme, spielt Christine Stich die Figur des „Boindlkramers“. Stich ist bekannt als Regisseurin des „Bauerntheater Kulmain“. Langanhaltender Applaus belohnt die grandiose Leistung der Akteure, die die Besucher anschließend einen Blick hinter die Kulissen werfen lassen.

Neben den Aufführungen in Edeldorf spielt „Hermanns Kasperltheater“ jedes Jahr 14 Tage in den Ferien für „Lichtblicke“, wobei schon 46 000 Euro für die Wohltätigkeitsaktion zusammen kamen. 13 Vorstellungen für Kinder folgen heuer bis zum Jahreswechsel noch. Am Sonntag, 4. November, steht „Das Nachtgespenst“ auf dem Programm. Am Sonntag darauf „Der doppelte Kasperl“. Alle Vorstellungen beginnen um 15 Uhr. 18. November: „Kasperl und die Kobolde“. 25. November: „Seppl und der verzauberte Elefant“. 2. Dezember: „Kasperl und die Zwerge“. 9. Dezember: „Kasperl und der Nikolaus“. 16. Dezember: „Kasperl und der Mann im Mond“. 23. Dezember: „Kasperl und der Schneemann“. 28.Dezember: „Kasperl und der Flaschengeist“. 30. Dezember: „Kein Schnee in Kasperlhausen“.

Im Neuen Jahr gibt es dann „Die goldene Kugel“ (2. Januar) und „Kasperl und die Geister“ (4. Januar“). Kartenverkauf in der Gaststätte Edelweiss in Edeldorf. Eintritt: 4 Euro. Informationen auch unter www.hermanns-kasperltheater.de .

Neben dem Brandner Kaspar spielt der "Boindlkramer" einen Haupt-Part in dem Erwachsenenstück. Bild: hcz
Neben dem Brandner Kaspar spielt der "Boindlkramer" einen Haupt-Part in dem Erwachsenenstück.
Mit dem "Gras-Ober" betrügt Kaspar Brandner den "Boindlkramer" um 20 Lebensjahre. Bild: hcz
Mit dem "Gras-Ober" betrügt Kaspar Brandner den "Boindlkramer" um 20 Lebensjahre.
 
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