"Griot ist ein Kolonialwort", betonte Künstler und Weltenbummler Tormenta Jobarteh, der am Samstagabend im "Kunstbau" sein Buch "Der Bayerische Griot" vorstellte. Das Wort habe französische Wurzeln, werde aber englisch ausgesprochen. Vor elf Zuhörern las er, was er lustig fand, einige Seiten aus einer einzigartigen Geschichte über den Mut, anders zu sein. Wie sich zeigt, war Jobarteh stets auf der Suche nach dem eigenen Ich, wollte immer seinen Platz in der Welt finden.
Der Autor war schon häufiger Gast im "Kunstbau", wie Chefin Irene Fritz wusste. 2012 habe er hier mit seiner Band "Jobarteh Kunda" gespielt. Bei seiner Lesung begleitete er sich mit einem exotischen Zupfinstrument, wie es die Griots spielen. Das Wort bezeichnet in Teilen Westafrikas einen berufsmäßigen Sänger, Dichter und Instrumentalisten, der in einer bestimmten Form des Gesangs epische Texte als Preissänger, Geschichtenerzähler, Lehrer oder rein zur Unterhaltung vorträgt. Seine Erzählung ist eine Geschichte über Selbstfindung, kulturelle Identität und das Künstlerleben an sich. Es geht aber auch um Wertschätzung und eine positive Lebenseinstellung.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.