Weiden in der Oberpfalz
18.05.2022 - 12:55 Uhr

Treffen der Kreisgruppe Oberpfalz-Nord der Reservisten zur Sicherheitspolitik

Manfred Zettl (links) und Hartmut Schütze (rechts) begrüßen die neuen Ansprechpartner im Büro der Kreisgruppe: Stephanie Hottner und Daniel Rogers. Bild: R. Kreuzer
Manfred Zettl (links) und Hartmut Schütze (rechts) begrüßen die neuen Ansprechpartner im Büro der Kreisgruppe: Stephanie Hottner und Daniel Rogers.

Kürzlich veranstaltete die Kreisgruppe Oberpfalz-Nord ihr sicherheitspolitisches Seminar im Sportheim „d´Wirtschaft“ in Altenstadt/WN unter dem Motto: „Der Ukraine Krieg und seine sicherheitspolitischen Auswirkungen heute und in der Zukunft“ sowie „psychische Erkrankungen von Einsatzkräften und deren Auswirkungen“.

Oberstleutnant im Generalstabsdienst und Chef des Artilleriebataillons 131, Thorsten Wallschus, fand deutliche Worte zum Allgemeinzustand der Bundeswehr, auch mit Blick auf den Ukrainekrieg, und sagte, was die aktive Truppe jetzt benötige, um ihren Auftrag gerecht werden zu können.

Beim Redebeitrag von Andreas Otterbein, Bezirksvorsitzender des CSU-Arbeitskreis Außen- und Sicherheitspolitik, zur aktuellen sicherheitspolitischen Lage durch den Krieg in der Ukraine wurde die Frage heiß diskutiert, wie man mit Russland nach Ende des Krieges umgehen sollte. Oberstleutnant Wallschus gab zu bedenken, sich bei dieser Diskussion immer vor Augen zu halten, wo Deutschland heute stünde, hätte man unser Land nach dem Weltkrieg vollkommen isoliert. Der Organisationsleiter, Hartmut Schütze, beendete die Diskussionsrunde mit dem Hinweis, dass Russland auch nach Kriegsende nicht von der Landkarte verschwinde und weiter „Nachbar“ sein wird. Man werde sich wieder an einen Tisch setzen müssen, um einen zweiten Eisernen Vorhang zu verhindern.

Oberstleutnant a.D. Bernhard Drescher vom Bund Deutscher Einsatzveteranen brachte das Thema „Seelische Verwundung von Einsatzkräften und deren Angehörige durch solche Konflikte und nach Auslandseinsätzen“ ins Gespräch. Er sei selbst Betroffener seit seines Kosovo-Einsatzes: „Wir sahen, wie ein kleines Roma-Mädchen an die Mafia verkauft wurde, wir durften nicht eingreifen, so war der Befehl. Ich wusste, was mit dem Mädchen passieren würde, es würde entweder zur Prostitution gezwungen oder für den Organhandel missbraucht werden.“ Diese Szene habe sich in sein Gedächtnis eingebrannt, es verfolge ihn bis heute. Drescher erkrankte an einer Posttraumatischen Belastungsstörung, kurz PTBS, und wurde arbeitsunfähig. Aber sein Weg führte raus aus dieser Situation und hin zur Gründung des Bundes Deutscher Einsatzveteranen 2010.

Im Büro der Kreisgruppe gibt es neues Personal. Organisationsleiter, Hauptfeldwebel d. R. Hartmut Schütze, und der Kreisvorsitzende, Stabsfeldwebel d. R. Manfred Zettel, begrüßten Stephanie Hottner, die neue Bürosachbearbeiterin der Geschäftsstelle Weiden. Zudem wurde Hauptgefreiter d. R. Daniel Rogers als Projektleiter „neues Medien-Team Kreisgruppe Oberpfalz Nord“ vorgestellt. Mit dem Vortrag der Frauenbeauftragten und Beauftragten Sicherheitspolitische Arbeit der Kreisgruppe Oberpfalz-Nord, Hauptfeldwebel d. R. Diana Männer, endetet das Seminar.

Unter den rund 60 Gästen befanden sich auch Polizeihauptkommissar Markus Drlicek von der Polizeiinspektion Weiden sowie die Bezirksvorsitzenden des Bayrischen Soldatenbunds. Stadtrat Stephan Gollwitzer vertrat Oberbürgermeister Jens Meyer.

 
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