Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Das gilt auch für die Spielzeit 2018/19 in der Sünde. Mit Trio Zagh haben die Sündikat-Macher ein ganz starkes Finale gesetzt. Jazz für die Seele und die Beine, melancholisch und dynamisch. Ein wunderbarer Abend im sehr gut besuchten Pop-Club.
Das vierte Mal die Sünde, erstmals in der Alten Hauptpost. Ob es Teil fünf zum Ende des Jahres wieder in der Location neben dem Bahnhof gibt? "Scheiß-Säulen", Teil 2? Das sei noch offen, meint Lukas Höllerer. Aber mit der Resonanz auf die zwölf Konzerte in dieser Saison sei man zufrieden.
Jazz hat Tradition in der Sünde. Und so sorgten am Mittwochabend Trio Zagh für einen herrlichen Abschluss. Die Musiker aus München, Augsburg und Köln, individuell an ihren Instrumenten eine Offenbarung, als Kollektiv eine sympathisch-spannende Symbiose. Bassist Stefan Berger leitet durch das Programm, erzählt von den Hobbys seiner Mitspieler wie Heißluftballonfahren oder den Urlaubszielen, zum Beispiel Peru. Kleine Anekdoten zum großen Spiel. Der Sound ist stark, die Akustik im Club perfekt. Es gibt auch eine Pause, eine echte Rarität in der Sünde. Stefan Berger ist voll des Lobes: "Ihr seid wirklich gut erzogen, alle pünktlich wieder auf den Sitzen."
Das macht gute Laune im Auditorium, die die Band auch auf der Bühne ausstrahlt. Pianist Tobias Reinsch legt sich ebenso mächtig ins Zeug wie Schlagzeuger Matthias Fischer, der sein Arbeitsgerät auch mal mit bloßen Händen bedient. Es gibt einige Songs des aktuellen Albums "Kragh". Jazz wie eine Urlaubsreise: kurzweilig, vergnüglich, entspannend und bisweilen auch aufwühlend. Einer der schönsten Songs: "Vuelta Vuelta", den Matthias Fischer in Peru komponiert hat. Trio Zagh gibt es schon seit mehr als elf Jahren. Wieder eine Perle, die das Sündikat aus dem Meer der Ausnahme-Bands gefischt hat.
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