Weiden in der Oberpfalz
09.01.2019 - 11:27 Uhr

Trompetenschall und Orgelklang

Zwischen Königsballaden und „Adiemus“: "Bavarian Brass" legt beim Förderkreis für Kirchenmusik St. Josef einen fulminanten Auftritt hin.

"Auf, schmetternde Töne der munteren Trompete": Der Leiter des Ensembles Benjamin Sebald. Bild: Kunz
"Auf, schmetternde Töne der munteren Trompete": Der Leiter des Ensembles Benjamin Sebald.

„Trompetenschall und Orgelklang“. Welch spezifische Ankündigung. Am Sonntagabend hatte der Förderkreis für Kirchenmusik St. Josef einmal mehr das „Bavarian Brass“-Ensemble zum Dreikönigs-Konzert geladen. Vier Blechbläser, einen Schlagwerker und einen Organisten. Allesamt Experten auf ihren Gebieten, die deutlich die Züge zur Klassik erkennen ließen.

Künstler, mit einer exzellenten Freude an der Musik, die sich wegen des Charakters ihres Repertoires und ihrer Interpretationskunst deutlich zwischen ernster Musik mit all ihren Ansprüchen auf Stilisierung und dieser außergewöhnlich rhythmischen und polyphonen Kompliziertheit bewegten. Das ungewöhnlich breit gefächerte Programm versprach anspruchsvollste Unterhaltung und einen musikalischen Hochgenuss.

Das vierköpfige Bläserensemble eröffnete das Konzert mit der festlichen Königsballade „Pastime with good Company“, das der junge Heinrich VIII. kurz nach seiner Krönung zum englischen König wahrscheinlich für Katharina von Aragon geschrieben hatte. Zwar lag der Schwerpunkt auf Kirchenmusik. Aber mit dieser Bearbeitung unterstrich das Quartett schon von Beginn an, dass es sich auch zu volkstümlichen Tönen berufen fühlt. Es folgte der Wechsel hoch zur Empore.

Gemeinsam mit Georg Schäffner an der Orgel widmeten sich „Bavarian Brass“ jetzt mit mehreren Solopartien Johann Sebastian Bach und seinen Werken „Auf, schmetternde Töne der muntern Trompeten“, „Jesus bleibet meine Freunde“ und „August lebe, lebe König“. Stücke, die von den Bläsern strahlende Trompeten auf höchstem Anspruchsniveau abverlangten.

Die Bläserformation gründete sich 1994. Ensemblemitglieder: Benjamin Sebald, Volker Hemedinger, Dominik Thoma und Florian Zeh. Schon bald gesellten sich Orgel und Pauken dazu, was das Ensemble zu einer gewaltigen Klangpracht führte. Seither gehören die sechs Musiker im deutschsprachigen Raum zu den wenigen Formationen in dieser Besetzung. Ihr Anliegen: Durch das Neu-Arrangieren von Musikstücken unterschiedlichster Epochen aufzuzeigen.

Mit seinem großangelegten „Orgelkonzert in B-Dur“ von Gottfried Walther gelang Schäffner eine stimmige und virtuose Bearbeitung des sequenzreichen Orgelsolos. Dann spielte Schlagwerker Christoph Günther auf dem Marimbaphon mit „A little Prayer“ von Evelyn Glennie mit wechselnden tonartlichen Beleuchtungen eine butterweiche Nummer.

Der Abend setzte sich fort mit „En Aranjuez con tu Amor“ von Joaquin Rodrigo, „Palladio“ von Karl William Jenkins. Aus der Werkstätte zeitgenössischer Komponisten: „Benedictus“ und „Adiemus“. Es folgten „Fiat Lux – es werde Licht“ von Theodore Dubois und „Dr. Gradus ad Parnassum“ (Marimbaphon) aus der Feder von Claude Debussy. Zum großen Finale erklang die „Fanfare“ von Nicolas J. Lemmens und Michael Korbs „Highland Cathedral“ nach einer Bearbeitung von Benjamin Sebald. Die begeisterten Zuhörer spendeten großen Applaus.

"August lebe, lebe König". Volker Hemedinger mit seiner Trompete. Bild: Kunz
"August lebe, lebe König". Volker Hemedinger mit seiner Trompete.
"A litte Prayer" und "Dr. Gradus ad Parnassum" vorgetragen von Christoph Günther auf seinem Marimbaphon. Bild: Kunz
"A litte Prayer" und "Dr. Gradus ad Parnassum" vorgetragen von Christoph Günther auf seinem Marimbaphon.
Bavarian Brass mit Trompetenschall. Bild: Kunz
Bavarian Brass mit Trompetenschall.
Bavarian Brass mit Trompetenschall. Bild: Kunz
Bavarian Brass mit Trompetenschall.
"A litte Prayer" und "Dr. Gradus ad Parnassum" vorgetragen von Christoph Günther auf seinem Marimbaphon. Bild: Kunz
"A litte Prayer" und "Dr. Gradus ad Parnassum" vorgetragen von Christoph Günther auf seinem Marimbaphon.
 
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