Es war, als ob der Himmel plötzlich zu weinen begann. Zu Beginn der Mahnwache über 200 Weidener für Israel in der Konrad-Adenauer-Anlage ging ein starker Regenguss nieder. Alsbald schien aber wieder die Sonne. Viele hielten Israel-Fähnchen in den Händen. Pfarrer Alfons Forster, der katholische Vorstand der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, beleuchtete eingangs die Geschichte Israels seit der Vertreibung durch die Römer 135 nach Christus und zog zum Ausgang des Sechstagekriegs 1967 einen Vergleich mit dem Kampf Davids gegen Goliath im Alten Testament.
Am 7. Oktober, am Schabbat, am Vortag des Fests der Freude, einem hohen jüdischen Feiertag, sei der völlig unerwartete Großangriff der Hamas aus dem Gazastreifen heraus auf den Süden Israels erfolgt. Schon vorher hätten Raketen in Israel eingeschlagen. "Es gab ein Massaker in Kibbuzim, auf einem Musikfestival und in den Grenzdörfern mit Hunderten von toten Zivilisten." Und die Reaktion Israels sei nicht ausgeblieben. "Das Land schlug nach einer Schockstarre zurück und verteidigte sich. Da die Hamas ihre Terrorstruktur in dicht besiedelten Wohngebieten aufgebaut hat, kann die Zivilbevölkerung als Schutzschilde benutzt werden und wird dafür auch benutzt." Daraus resultiere wiederum der Tod vieler Zivilisten. Pfarrer Forster sprach von einer "anderen Form des Terrors". Der jüdische Vorstand Werner Friedmann verlas das Kaddisch, das jüdische Totengebet, das Elisabeth Frey ins Deutsche übersetzte. Die Fürbitten trug Sybille Wagner als Vertreterin der evangelischen Kirche vor. Magdalena Resch umrahmte die würdige Veranstaltung auf der Gitarre.
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