Dufte Mucke aus den Südstaaten. Da durfte natürlich Country-Moderator Bruno Wilfahrt nicht fehlen. Im "Kulturbahnhof Parapluie" mischten am Freitagabend "Uncle Sally" auf und räumten das weite Folk- und Bluegrass-Feld ab. „Way back home“ ist vielleicht die beste Beschreibung für den Weg der fünf Musiker zurück zu ihrem musikalischen Ursprung: Der „American Roots Music“ mit ihrem riesigen Reservoire an Melodien und Songs, die von der Combo ausschließlich unplugged mit Geige, Gitarren, Banjo, Mandoline und Kontrabass präsentiert wurde. Dazu kam der ausdrucksstarke Gesang von Ulrike Dirschl.
Auf der "Live Stage" hauchte die Band Liedern wie "Farewell", "Lodi" oder "Banks of Ohio" neues Leben ein, was in der Lerchenfelder Musikkneipe dann auch ziemlich unverwechselbar und intensiv rüberkam. Die Fans im vollbesetzten "Parapluie" lauschten Songs von Bob Dylan, Dolly Parton bis John Fogerty. Dazu gab es oft interessante Geschichten, die zumeist mit Augenzwinkern und Selbstironie erzählt wurden.
Am Samstag berichtete Kabarettist Andy Sauerwein auf der "Kulturbühne im Kulturbahnhof" von seinen Erlebnissen auf der Aida, wie es ihm beim Einkaufen erging, als er an der falschen Kasse stand oder wie ihm als Lehrer seine Sechstklässler sein eigenes Motorrad vorführten. Tja, seit seinem Comedy-Debüt vor über zehn Jahren war Andy nicht untätig und blickte deshalb in Weiden auf eine stolze Bilanz zurück: 25 Kreuzfahrten, zehn Kleinkunstpreise, fünf Soloprogramme, vier Beziehungen und ein Weltrekord liegen hinter ihm.
Sauerweins Inhalte lebten von Überraschungen und vom plötzlichen Wechsel zwischen Rückblick und Aktuellem, Ernst und Komik, Pommes und Mayo. Es sind die vielen kleinen Dinge im Alltag, die der Unterfranke aufgreift und thematisiert: das erste Bobbycar, ein Anruf bei der Telefonhotline, ein Brötchenkauf beim Bäcker. Charmant rockte und hämmerte er dazu sein Piano und animierte das Publikum zum Mitmachen.
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