Was haben der legendäre Weidener Nachtclubbesitzer Walter Klankermeier und Dichter und Denker Franz Kafka gemeinsam? Klar, ihre Nachnamen beginnen mit K. Was noch? Der Weidener Autor Raimund Mader hat sich ihren mysteriösen Geschichten angenommen und mit etwas Fantasie Kriminalromane aus ihnen gesponnen. 2018 erschien Maders neuestes Buch "Das Kafka-Manuskript", bereits 2016 "Der König von Weiden". Daraus las der ehemalige Gymnasiallehrer nunim Maria-Seltmann-Haus vor.
Weiden: Das ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte über K. - so nennt Mader in seinem Roman Walter Klankermeier. Die Leiche des weit über die Stadtmauern bekannten Nachtclubbesitzers wurde 1982 im Wald zwischen Schirmitz und Bechtsrieth gefunden. "Durch die Reduzierung auf K. distanziere ich mich von der realen Person Klankermeier", erklärte Mader.
In zwei Erzählsträngen verknüpft er fiktive Realität und Fiktion miteinander. "Der Ich-Erzähler Roman schreibt selbst einen Roman. Darin ermittelt Kommissar Atilla Szelem. Irgendwann gehen die beiden Stränge dann ineinander über." Wenn auch nur zögerlich. "Reale Verbrechen zerstören die Fantasie", beschwert sich der Ich-Erzähler über den Vorschlag ein Buch über K. zu schreiben. Anders wohl bei Mader selbst.
Beide Erzählformen präsentierte er dem größtenteils weiblichen Publikum im Seniorenzentrum. "Mich haben mehrere Leute, die das Ankündigungsplakat für die Lesung gesehen haben, gefragt, ob der Klankermeier wirklich so gut aussah", erzählte Susanne Meichner, Leiterin des Maria-Seltmann-Hauses. Abgebildet war allerdings Raimund Mader. Durch Kommentierungen seines Textes brachte er das Publikum im "erotischen Mittelpunkt Bayerns", wie die Stadt Weiden im Buch genannt wird, zum Schmunzeln.
Ebenfalls weiblich war die musikalische Begleitung. Michaela Gaach sorgte auf der Zither für Gänsehaut-Momente. Ausgewählte Stücke der Filmmusik zu "Der Dritte Mann" oder der Bergfrühling von Georg Freundorfer bauten Spannung auf. "Zu einem Krimi gehört auch immer eine Zither", sagte der Autor.
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