Weiden in der Oberpfalz
08.05.2019 - 11:06 Uhr

"Unglaublich viele Handgriffe"

Hochkarätige Konzerte mit Weltklassekünstlern, die es sonst nur in Großstädten gibt, werden in Weiden zu finanziell interessanten Bedingungen angeboten. Dafür ist der "Förderkreis für Kammermusik" verantwortlich. Und hat jede Menge Arbeit.

von FSB
Der Vorstand um (von links) Vorsitzenden Christoph Thomas, Stellvertreter und künstlerischer Leiter Harald Roth, Schatzmeister Ralf Knies und Schriftführer Christoph Skutella führt den Verein in die Zukunft. Bild: fsb
Der Vorstand um (von links) Vorsitzenden Christoph Thomas, Stellvertreter und künstlerischer Leiter Harald Roth, Schatzmeister Ralf Knies und Schriftführer Christoph Skutella führt den Verein in die Zukunft.

„Eine überragende Akustik und ein fabelhaft konzentriertes Publikum mit ungewöhnlich vielen jungen Zuhörern“ – so schwärmten die drei Künstler vom „Trio Zimmermann“ nach ihrem höchst anspruchsvollen Konzertabend im Februar 2019 in der Max-Reger-Halle, veranstaltet vom „Förderkreis für Kammermusik“. Diese einmaligen Bedingungen wolle man – so Vorsitzender Christoph Thomas – auch weiterhin nutzen.

Die Jahreshauptversammlung in der Geschäftsstelle wurde vorverlegt, um den Mitgliedern und Musikfreunden frühzeitig die neuen Konzerttermine bekannt geben zu können. Thomas ließ die „unglaublich vielen Handgriffe“, die ganz selbstverständlich von vielen Beteiligten für die Konzerte neben der Hauptvereinsarbeit geleistet werden, Revue passieren: die Reservierung des Saals und der Plakatsäulen, den Aushang der Plakate in der Max-Reger-Halle und im Landkreis, die Absprache und das Korrekturlesen der Texte, die Erstellung der Saalpläne, die Organisation des Blumenschmucks und der Blumensträuße, der Kontakt zu den Medien – eine bei weitem nicht vollständige Liste. Sein besonderer Dank galt seinem gut eingespielten Team und jenem der Stadthalle.

Stellvertreter Harald Roth erinnerte an eine künstlerisch tolle Saison 2018/19 der „Weidener Meisterkonzerte“, die erst noch mit zwei weiteren Terminen abgeschlossen wird. So präsentiert am Freitag, 10. Mai, der prominente polnische Pianist Piotr Anderszewski sechs Präludien und Fugen aus Johann Sebastian Bachs „Wohltemperierten Klavier“, den Klavierzyklus „Auf verwachsenem Pfade“ von Leoš Janáček und Beethovens letzte Klaviersonaten. In einem Sonderkonzert – ein besonderes Entgegenkommen der Rundfunkanstalt – ist am 1. Juni das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Leitung von Herbert Blomstedt zu Gast. Zusammen führen sie die vierte Symphonie von Jan Sibelius, ein Intermezzo aus der Kantate „Sangen“ von Wilhelm Stenhammar und die dritte Symphonie von Felix Mendelssohn auf.

Schriftführer Christoph Skutella, zuständig auch für die Öffentlichkeitsarbeit, berichtete über das Versenden von E-Mails an alle Schulen und Schulbesuche wegen kostenfreier Eintrittskarten zu den Konzerten für Schüler. Geplant sind auch Videos auf Facebook zu den Meisterkonzerten.

Schatzmeister Falk Knies konnte in seinem Kassenbericht einen größeren Überschuss vermelden, auch, weil die beiden teuren Konzerte dieser Saison noch nicht bezahlt sind. Die Mitgliederzahl ging leicht auf 365 zurück – wegen Wegzügen und Mitgliedern in hohem Alter; die Zahl der Abonnenten stieg leicht an. Im Kostenvoranschlag 2019/20 sind Einnahmen in Höhe von etwa 119 000 Euro und Ausgaben von 144 000 Euro vorgesehen. Es bleibt wegen des derzeitigen Plus-Bestands weiterhin ein finanzielles Polster übrig.

Künstlerischer Leiter Roth stellte das Programm der Weidener Meisterkonzerte für die Saison 2019/20 vor.

Am 18. Oktober präsentiert das bedeutende „Belcea Quartet“ ein reines Beethoven-Programm: die Streichquartette Nr.3 D-Dur, Nr. 16 F-Dur und Nr. 8 e-Moll.

Tschechische Klaviertrios werden am 24. November in einer Sonntags-Matinée vorgestellt. Das mit Preisen überhäufte „Atos Trio“ lässt Antonín Dvořáks Trio in f-Moll, Friedrich Smetanas Trio in g-Moll und Josef Suks Trio in c-Moll erklingen.

Am 7. Februar spielt das klangvolle „Sestetto Stradivari“ Streichsextette von Richard Strauss, von Arnold Schönberg und von Johannes Brahms.

Am 20. März ist wieder die Pianistin und Chopin-Preisträgerin Yulianna Avdeeva zu Gast. Ihr Programm umfasst Werke von Robert Schumann, Franz Schubert und Ludwig van Beethoven.

Bereits zum fünften Mal tritt am 26. April das Münchener Kammerorchester bei den Weidener Meisterkonzerten auf. Dirigent ist Joshua Weilerstein, Solistin Sharon Kam (Klarinette). Dabei werden „Over-heating“ für Ensemble von Miroslav Srnka, das Klarinettenkonzert Nr. 1 f-Moll von Carl Maria von Weber und Mendelssohns „Italienische Sinfonie“ zu hören sein.

Beim Sonderkonzert „Liebe und andere Unglücksfälle“ am 8. November auf der Hinterbühne der Max-Reger-Halle wird Dominique Horwitz einige Erzählungen von Iwan Bunin lesen, begleitet vom Jourist Quartett mit Konzerttangos aus Russland und Musik von Varlamov, Myers und Brahms. Thomas dankte Roth für die ausgezeichnete Mischung dieses 59. Programms und freute sich, dass die Eintrittspreise erneut beibehalten werden konnten.

Info:

Neuwahl

Vorsitzender Christoph Thomas, zweiter Vorsitzender und künstlerischer Leiter Harald Roth, Schatzmeister Falk Knies, Schriftführer und Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit Christoph Skutella, Beisitzer Hanns-Friedrich Kaiser und Janusz Skutella sowie Kassenprüfer Janusz Skutella und Johann Zintl. (fsb)

 
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