Weiden in der Oberpfalz
03.03.2019 - 12:21 Uhr

Verdi macht sich für Verbleib der Beschäftigten in Kliniken Nordoberpfalz AG stark

Gewerkschaft setzt auf Gespräche mit Kliniken-Vorstand und politisch Verantwortlichen

"Die betroffenen Beschäftigten sind hochgradig verunsichert." Mit diesen Worten beschreibt Manuela Dietz, stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin von Verdi Oberpfalz, die Stimmungslage der Mitarbeiter der Kliniken Nordoberpfalz AG, die von der Ausgründung betroffen sind. Sie hatten sich zu einer Mitgliederversammlung in Altenstadt/WN getroffen.

"Sie finden es hochgradig ungerecht, dass sie jetzt vor der Ausgründung in eine Servicegesellschaft außerhalb des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst stehen." Zwar hätten sie in den Jahren 2006 bis 2014 über den damals geltenden Tarifvertrag einen finanziellen Beitrag zur Sanierung des Unternehmens geleistet, das damals Defizite hatte. "Und heute merken sie, dass sie das Opfer einer nachhaltigen Unterfinanzierung der Kliniken Nordoberpfalz AG sein sollen. Wegen einer unteren sechsstelligen Summe bei einem erkennbar millionenschweren Gesamtdefizit. Das macht sie sauer", so Dietz weiter.

Zahlreiche Fragen gab es nicht nur zum möglichen Betriebsübergang. Viele Beschäftigte erkundigten sich auch nach den rechtlichen Auswirkungen, da ein Teil der Betroffenen vor dem Ende seines befristeten Beschäftigungsverhältnisses stünde. Verdi sei im Vorfeld der Entscheidung bedauerlicherweise nicht über die Vorgehensweise der Unternehmensleitung und des Aufsichtsrates informiert gewesen. Deshalb habe sich die Gewerkschaft auch nicht in die Diskussion einbringen können. "Wir hätten sicherlich gute Vorschläge für einen Verbleib der Beschäftigten im TVöD und die Zukunft der Kliniken Nordoberpfalz AG einbringen können", meint Dietz. "Jetzt können wir nur mit den getroffenen Entscheidungen umgehen."

Nach der Mitgliederversammlung gelte der Auftrag der Beschäftigten, für eine gemeinsame Zukunft aller Klinikenmitarbeiter in der Tarifbindung des öffentlichen Dienstes (TVöD) einzutreten, auch im Servicebereich und bei der Reinigung. Dietz: "Schließlich leisten auch die Reinigungskräfte eine äußerst wichtige Arbeit, wenn sie täglich für die Sauberkeit im Unternehmen sorgen. Das erfordert an vielen Stellen auch Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Kranken und Pflegebedürftigen."

Nach einem ersten Gespräch mit dem Vorstand der Kliniken AG werde Verdi in den nächsten Wochen die Entscheidung des Aufsichtsrats auswerten und alternative Vorschläge für die Zukunft des Unternehmens mit einem Verbleib der Beschäftigten in der AG unter Tarifbindung des TVöD zu machen. "Wir bauen auf eine breite Unterstützung aus dem Kreise der Beschäftigten, aber auch der Bürger und hoffen auf Gesprächsbereitschaft bei den politisch Verantwortlichen in den betroffenen Gebietskörperschaften", betont Dietz abschließend.

 
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