„Was kann ich mit einem neuen Gelenk alles machen?“, war eine der zentralen Fragen aus dem Publikum. Vier Chefärzte der Asklepios Orthopädischen Klinik Lindenlohe standen bei einer Patienteninformationsveranstaltung in der Max-Reger-Halle Rede und Antwort. Das Spektrum der vier Vorträge bildete die Themen Sportmedizin, Rückenschmerz, Anästhesie und Gelenkersatz ab.
„Alles, was Sie vorher auch machen konnten“, beantwortete Professor Heiko Graichen, Ärztlicher Direktor und Chefarzt für Allgemeinorthopädie, Rheumaorthopädie und Endoprothetik die Eingangsfrage. Abhängig sei das natürlich vom biologischen Alter des Patienten, von Diagnose und Befund, der Qualität und dem Einsatz des Implantates, von der Krankengymnastik, der Motivation und der Disziplin des Patienten.
Die orthopädische Klinik im Schwandorfer Stadtteil Lindenlohe verfüge aufgrund hoher Fallzahlen über entsprechende Erfahrung beim Ersatz der großen Gelenke und setze bei den Operationen Navigationsverfahren ein, die den Operateur unterstützen, erklärte der Unfallchirurg.
„Sind Rückenschmerzen normal?“. Diese provokante Frage stellte Privatdozent Dr. Konstantinos Kafchitsas, Chefarzt für Wirbelsäulenchirurgie und Leiter des Wirbelsäulenzentrums Oberpfalz in den Raum. Jeder zweite Patient des Orthopäden, jeder vierte Patient des Hausarztes klage über „Rücken“. 15 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage basierten auf diesem Beschwerdebild, das 50 Prozent der vorzeitigen Rentenanträge zugrunde liegt. Die geschätzten Behandlungskosten lägen bei ca. zehn Milliarden Euro pro Jahr. Neben den diagnostischen Notwendigkeiten zur Lokalisierung des auslösenden Problems erläuterte der Chefarzt die Behandlungsmöglichkeiten hinsichtlich konservativer und operativer Herangehensweise. Auch hier spiele die Erfahrung des Arztes eine große Rolle, so Kafchitsas.
Sehr bilderreich erläuterte Dr. Franz Jürgen Unterburger seinen Tätigkeitsbereich. Der Chefarzt für Anästhesie differenzierte zwischen den verschiedenen Narkose- und Betäubungsarten je nach operierter Körperregion von der Schulter bis zum Fuß. Zweiter großer Bereich seines Vortrages war die Schmerztherapie. Bereits vor der Operation würden Schmerzkatheter gesetzt, die den Patienten unnötige mit unangenehmen Begleiterscheinungen verbundene Schmerzen „ersparen“ und in den ersten Tagen nach der Operation die Möglichkeit geben, Schmerz lindernde Mittel selbst zu dosieren. Kontrolliert werde diese Schmerzmittelgabe durch einen Computer.
„Bewegung bestimmt Leben und Lebensqualität.“ – Diese These stellte Dr. Markus-Johannes Rueth, Chefarzt für Sportmedizin und Sportorthopädie, in den Mittelpunkt seines Vortrags. Das Ziel, „die Patienten wieder auf die Beine zu bringen“, erfordere, so Rueth, eine umfassende Ursachensuche. Wichtig sei die Differenzierung zwischen strukturellem Schaden und funktionellem Problem. Unter dem Begriff „Core Work Out“ erläuterte Rueth sinnvolle Trainingsmethoden für „Jedermann“. Zum häufigen Problem des Knorpelschadens im Knie stellte er die Möglichkeit der Reparatur durch Anzucht und Einsetzen des außerhalb des Körpers angezüchteten Eigenknorpels vor.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch zwei Stationen im Foyer: Am Stand des Hygienebeauftragten konnten die Besucher unter UV-Licht ausprobieren, ob ihre vermeintlich sauberen Hände auch wirklich sauber sind. Das Team der Physiotherapie zeigte einfache Übungen, um in Bewegung zu bleiben.
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